Entscheidung

Noch 9 Tage zum ORF-Showdown

31.07.2016

Richard Grasl nennt auch erste Namen für sein Team. Wrabetz schweigt.

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© TZ ÖSTERREICH
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Nur noch 9 Tage bis zur nächsten spannenden Wahl in diesem Land: der Wahl zum ORF-General.

Der bisherige ORF-Chef Alexander Wrabetz (56) tritt gegen seinen bisherigen Finanz-Chef Richard Grasl (43) an. Es wird ein brutales Duell SPÖ gegen ÖVP.

Eine Stimme kann die ORFWahl entscheiden. So sehr kann das Duell zum Thriller werden: Von den 35 Stiftungsräte -der Sieger braucht also 18 Stimmen - hat derzeit nach den aktuellen Berechnungen der ORF-Insider:

- Alex Wrabetz 13 Stimmen sicher...

- und Richard Grasl 13 Stimmen sicher...

- neun Stiftungsräte sind nach Insider-Meinung offen und (noch) nicht endgültig zurechenbar. Und zwar: Drei Betriebsräte, der Kärntner Vertreter und die Vertreter von Grünen, Neos, Stronach, FPÖ und Caritas.

Die ORF-Insider rechnen nun, dass Wrabetz von den 9 offenen Stimmen zumindest 2 weitere (einen Betriebsrat und Kärnten) sicher hat, aber auch Grasl 2 Stimmen (eine Betriebsrätin und die Stronach-Stimme) sicher hat. Die 5 letzten unabhängigen Stimmen (Grüne, Neos, FPÖ, Caritas und 1 Betriebsrat) entscheiden die Wahl.

Wenn Grasl die Betriebsrats-und die FPÖ-Stimme und Wrabetz die Caritasund Grün-Stimme erhält, ist die Stimme von Neos-Stiftungsrat Haselsteiner die entscheidende. Er tendiert zu Wrabetz. Aber niemand weiß, wie er am 9. wirklich wählen wird.

Richard Grasl: »Ich plane eine große Informations-Offensive«

ÖSTERREICH: Herr Grasl, warum haben Sie als Motto "Herz" über Ihre Bewerbung geschrieben ?

Richard Grasl: Weil diese Bewerbung und die Zukunft des ORF für mich vor allem eine Herzenssache ist.

ÖSTERREICH: Wie sieht es mit konkreten Programm-Plänen aus?

Grasl: In meinem Konzept gibt es 45 Programmideen. Wichtig ist mir dabei eine Informationsoffensive. Ich will die Zeit im Bild um fünf Minuten verlängern, den Sport wieder in ORF eins ansiedeln, aktuelle Bundesländer-Infos direkt an der ZIB II und neue Talk-Formate. ORF eins muss wieder österreichischer werden und mit guter Unterhaltung punkten, z. B. mit einer zweiten Comedy-Schiene. Im Radio müssen wir die Flottenstrategie in Richtung Hörer schärfen.

ÖSTERREICH: Sie haben auch einen neuen TV-Kanal angekündigt?

Grasl: Ich will mit einer digitalen Nachrichtensendung starten, die online 24 Stunden abruf bar ist und im 15-Minuten-Takt ständig die aktuellsten Nachrichtenbeiträge bietet. Daraus könnte sich ein Info-Kanal entwickeln.

Alexander Wrabetz: »Ich plane einen starken Umbau von ORF 1«

ÖSTERREICH: Herr Wrabetz, unter welchem Motto steht Ihre Bewerbung?

Alexander Wrabetz: Das Motto lautet "#ORF 2020/21". Das heißt, dass wir ganz stark in Richtung digitale Medien und Social Media gehen müssen, wenn wir die junge Generation beim ORF halten wollen.

ÖSTERREICH: Gibt es auch Programm-Ideen?

Wrabetz: Insgesamt 62 Stück. Bei unseren klassischen Medien möchte ich einen starken Umbau von ORF eins in dessen Kern eine neue, bis zu einstündige Informationssendung mit dem Titel "@ eins" steht. ORF III soll ausgebaut werden.

ÖSTERREICH: Gibt es zu wenig Österreich-Anteil in den ORF-Programmen?

Wrabetz: Bei ORF 2 sind wir sehr gut aufgestellt, aber bei ORF eins muss der Anteil von US-Serien, vor allem an Wiederholungen gesenkt werden.

ÖSTERREICH: Was planen Sie bei den Radios?

Wrabetz: Da möchte ich vor allem einen starken Relaunch von Ö1 zum 50- Jahr-Jubiläum umsetzen.

ÖSTERREICH: Gibt es auch Namen zu Ihrem Team?

Wrabetz: Konkrete Namen möchte ich nicht nennen.
 

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