Bei einer Pressekonferenz am Mittwochvormittag zeigt sich FPÖ-Chef Norbert Hofer ungewohnt farbenfroh.
Bei einer Pressekonferenz zum Thema Perspektiven für weitere Öffnungen aus dem Lockdown trat Norbert Hofer heute nicht wie gewohnt mit seiner rahmenlosen Brille auf sondern mit einem viel auffälligeren Modell in Rot.
Hofer trägt jetzt rote Brille.
Inhaltlich pochte Hofer darauf, dass Wirtschaft eine Perspektive brauche und keinen neuerlichen harten Lockdown. Deshalb sei er für eine Öffnung der Gastro, Hotellerie und Kulturbetriebe unter klaren Regeln, und zwar österreichweit. Ausnahmen sollte es nur in Regionen mit "extrem hohen Zahlen" geben. Auch die Einreise nach Österreich nach einem Auslandsaufenthalt solle flexibler werden, meint Hofer. So solle bei der Rückkehr aus Regionen, deren Sieben-Tages-Inzidenz halb so hoch sei wie jene Österreichs, ein negativer Test genügen. So sieht Hofer beispielsweise bei einer Heimkehr aus der kroatischen Urlaubsregion Istrien keine Notwendigkeit für eine Quarantäne.
Hofer: Nebenwirkungen nach Impfungen im Umfeld
Im Zusammenhang mit dem Impfstoff AstraZeneca meinte Hofer, in seinem persönlichen Umfeld sei von vermehrten Nebenwirkungen nach der ersten Teilimpfung berichtet worden. Österreich hätte seiner Meinung nach jenen Ländern folgen müssen, in denen die Verimpfung bis auf Weiteres ausgesetzt wurde, bis sichergestellt sei, dass es doch nicht so viele Nebenwirkungen gebe wie befürchtet. Man solle sich hier nicht auf die EU verlassen, "sonst ist man verlassen".
Ob er selbst sich mit AstraZeneca impfen lassen würde, ließ Hofer unbeantwortet. Er übte aber scharfe Kritik daran, dass die Regierung vor allem auf diesen Impfstoff gesetzt habe. Insofern ist Hofer auch ganz froh, dass Clemens Martin Auer nicht mehr Impfbeauftragter ist. Den eigentlichen Grund für dessen Abberufung in der Debatte um die Impfstoffbeschaffungen kann der FPÖ-Chef freilich nicht nachvollziehen: Die "Ausreden" von Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), wonach sie die Details nicht kannten, "sind mehr als faul", befand Hofer. Mit dem Spitzenbeamten Auer sei ein Schuldiger "ausgemacht und an den Pranger gestellt" worden.
Insgesamt fehlen Hofer Antworten der türkis-grünen Regierung, wie es nach der Krise weitergeht, etwa wie man den Bundeshaushalt wieder fit machen könne. Hofer forderte Investitionen in die "Energiewende", den Ausbau der Schienen-, aber auch Straßen-Infrastruktur, aber auch Investitionen in die Luftfahrt.