Die Arbeiten am Glasdach verlaufen bisher programmgemäß.
Ab September wird der Plenarsaal des Nationalrats wieder für Besucher geöffnet sein. Davon ging Parlamentssprecher Gottfried Marckhgott Dienstagvormittag auf Anfrage der APA aus. Die ohnehin schon vor längerem geplante Reparatur des Glasdachs gehe sogar rascher voran als gedacht.
Am Montag war öffentlich bekannt geworden, dass das Glasdach wegen "akuter Gefährdungen" provisorisch saniert werden muss und deshalb die Parlamentsführungen fürs erste ohne eine der Hauptattraktionen, eben den Plenarsaal des Nationalrats, auskommen müssen. Sollte es im Sommer doch noch zu einer Sondersitzung kommen, müsste in den historischen Sitzungssaal ausgewichen werden.
Keine Probleme erwartet
Probleme über den August hinaus erwartet Marckhgott nicht. Im September sollte wieder Alltag im Parlament herrschen, die erste Plenarsitzung nach der Sommerpause am 21. September wird am gewohnten Ort über die Bühne gehen.
Dabei können die Abgeordneten sicher sein, dass ihnen von oben keine Gefahr droht. Nach Angaben des Parlamentssprechers ist die nunmehrige Reparatur so ausgelegt, dass sie zumindest das Dachproblem für einige Jahre löst.
Schon einmal sorgte ja die undichte Decke für einige Aufregung. Im Jänner 2009 hatte es über Nacht in den Plenarsaal getröpfelt. Vor den Bänken einiger Grün-Abgeordneter bildeten sich Wasserlacken. Dabei hätte es noch durchaus brenzliger werden können. Experten hatten zuletzt bei einer Überprüfung "hohe Gefährdungswahrscheinlichkeit der darunter befindlichen Personen durch abstürzende Glasflächen und -bruchstücke" diagnostiziert. Vor allem bei Hagelgewittern oder ähnlichem hätte die Glasdachkonstruktion unter Druck geraten können.
Weiterer Umbau offen
Wie es mit dem Parlamentsumbau insgesamt weitergeht, bleibt indessen offen. Die Vorbereitung der Ausschreibung bei der Suche nach einem Generalplaner soll bis Ende des Jahres fertig sein. Wenn dieser gefunden ist, wird es noch mindestens bis Ende 2013, wahrscheinlich aber bis Anfang 2014 dauern, bis eine Entscheidung über den konkreten Umfang des Projekts getroffen wird. 2015 sollte dann mit dem Bau begonnen werden, denn da laufen wichtige Betriebsgenehmigung für das sanierungsbedürftige Hohe Haus ab.
Knackpunkt sind die Kosten. Zumindest 295 Millionen soll die Umsetzung des Projekts benötigen. Vor allem Freiheitliche und BZÖ halten solche Aufwendungen für nicht vertretbar.