Lediglich 4,5 Prozent der Personen, die Kindergeld bezogen, waren Männer. Künftig soll eine neue Variante, ein einkommensabhängiges Modell, dazukommen.
Insgesamt 164.445 Personen haben im Mai 2009 Kinderbetreuungsgeld bezogen. Nur 4,5 Prozent davon - 7.442 Personen - waren Männer. Am beliebtesten ist weiterhin die längste Variante von 30 (plus sechs) Monaten zu je 436 Euro. Die geplante neue Variante - ein einkommensabhängiges Modell - soll demnächst dazukommen, die Regierung steht bei den Verhandlungen kurz vor dem Abschluss.
Kurzvariante bei Männern am beliebtesten
Im Mai bezogen
insgesamt 129.902 Personen (79 Prozent) Kinderbetreuungsgeld nach der
Variante 36 Monate (30 Monate der eine, 6 Monate der andere Elternteil). Das
Modell 20 (plus vier) Monate (624 Euro pro Monat) nahmen im Mai 26.386
Personen (16 Prozent) in Anspruch. Am wenigsten Anklang findet nach wie vor
die kürzestes Variante 15 (plus 3) Monate (800 Euro), im Mai erhielten 8.157
Personen (5 Prozent) nach diesem Modell Kinderbetreuungsgeld. Dafür ist
diese Kurz-Variante - prozentuell gesehen - bei den Vätern am beliebtesten:
Mit 781 männlichen Beziehern waren hier rund zehn Prozent Männer. In der
Lang-Variante fanden sich nur vier Prozent Männer, in der Variante "20 plus
4" lediglich drei Prozent.
Neue Variante
Die neuen Varianten (die Anfang 2008 eingeführt
wurden) werden bei "Neuzugängen" zum Kindergeld schon etwas stärker in
Anspruch genommen als bei der Summe aller Bezieher. Bei jenen, die die
Transferleistung heuer im ersten Jahr beziehen, kommt die mittlere Variante
(20+4) auf 26 Prozent, die Kurz-Variante (15+3) war hier bei zehn Prozent
die erste Wahl. Mit 64 Prozent entschied sich aber bei den Neuzugängen
weiterhin die deutliche Mehrheit für die "alte" Variante mit 30 plus 6
Monaten.
Hauptsächlich Angestellte
Beim Großteil der
Kinderbetreuungsgeld-Bezieher handelt es sich Angestellte (71.188), gefolgt
von Hausfrauen, bzw. -männern (26.455). Die Zahl der Arbeiter lag zuletzt
bei 25.148 Personen. 11.985 Bezieher sind arbeitslos gemeldet, 5.746
beziehen Notstandshilfe. Bei der Gruppe der Vertragsbediensteten erhielten
11.585 Personen Kindergeld, bei jener der Beamten 2.749 Personen.
SPÖ und ÖVP haben sich grundsätzlich auf eine Neuregelung des Kinderbetreuungsgeldes verständigt. Neu dazukommen soll die im Regierungsübereinkommen fixierte Variante des einkommensabhängigen Kindergelds. 14 Monate lang soll man 80 Prozent des Nettobezuges erhalten - mindestens 1.000 Euro, maximal 2.000 Euro. Auch Eltern, die davor über kein Einkommen verfügten - etwa Studierende - soll dieses Modell offenstehen. Bestätigung dafür gibt es zwar im Familienstaatssekretariat sowie Frauenministerium nach wie vor keine, man sei aber "im Endspurt", hieß es.