Bei der Sonntagsfrage liegt die ÖVP jetzt hinter der SPÖ. Immer weniger sind mit Prölls Arbeit zufrieden.
Seit einem Jahr war ÖVP-Vizekanzler Josef Pröll gegenüber SPÖ-Kanzler Werner Faymann im Vorteil: Bei der Sonntagsfrage lag seine ÖVP regelmäßig vor Faymanns SPÖ. Doch jetzt hat sich das Blatt gewendet. Warum, das zeigt das aktuelle Gallup-Politbarometer für ÖSTERREICH: Hier rutscht Pröll mit 21 Punkten hinter Faymann, der seinen Wert verteidigt.
45 %: Kanzler macht Job gut
Im Politbarometer fragte Gallup, ob
die Arbeit der einzelnen Regierungsmitglieder zufriedenstellend ist oder
nicht. 45 Prozent beurteilen die Arbeit des SPÖ-Kanzlers eher positiv, 22
Prozent negativ. Mit einem Saldo von unverändert 23 hält Faymann vor Pröll.
Dessen Wert sank gegenüber der letzten Umfrage um zwei Punkte.
Milliarden für die Griechen
Mit Milliardenhilfen aus
Steuergeldern für den Euro und das marode Griechenland macht sich Pröll
nicht eben beliebt. Dass er gleichzeitig Steuererhöhungen um 4,7 Milliarden
Euro einführen will, obwohl er das Gegenteil versprochen hat, tut sein
Übriges.
Budget wird Nagelprobe für Pröll
Doch noch ist Pröll
bloß angekratzt. Erst das Sparpaket, das er nach den Landtagswahlen im
Herbst präsentieren muss, könnten seine Werte wirklich in den Keller rasseln
lassen.
Rote Minister verlieren
Hingegen wird Kanzler Faymann genau zu
diesem Zeitpunkt im Aufwind seiner europaweiten Kampagne für eine
Finanztransaktionssteuer und des ersten EU-Volksbegehrens für die neue
Reichensteuer segeln. Die Zustimmung dafür ist ihm in allen Lagern gewiss.
Bleibt für Faymann zu hoffen, dass das auch auf sein Regierungsteam abfärbt.
Denn im Gegensatz zum Chef verlieren einige rote Minister stark.
Verteidigungsminister Norbert Darabos kommt auf minus 15, Gesundheitsminister Alois Stöger auf minus neun Punkte. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek sackte um 13 Punkte auf minus vier ab. Hingegen erreicht Sozialminister Rudolf Hundstorfer 15 Punkte.
Fekter als schwarzes Schaf
Sorgenkind der ÖVP-Mannschaft ist
Innenministerin Maria Fekter (minus 10). Hochzufrieden ist man mit
Außenminister Michael Spindelegger (18) und Wirtschaftsminister Reinhold
Mitterlehner (17). Die Gesamtbilanz der Regierung ist aber alles andere als
rosig: Erreichte sie bei der letzten Umfrage noch einen Zufriedenheitswert
von 119 (Summe der Werte aller Minister), liegt dieser im aktuellen
Barometer nur mehr bei 74.