Die Hälfte der 114 "Leopard"-Panzer wird derzeit gewartet. Das Bundesheer bestätigt die Zahl zwar, bezeichnet sie aber als nicht ungewöhnlich.
Nur jeder zweite "Leopard 2"-Kampfpanzer des Bundesheeres ist derzeit einsatzbereit. Derzeit sind nur knapp über 50 Prozent der 114 Panzer kampftauglich, der Rest steht wegen verschiedener technischer Defekte zur Wartung an. Allerdings sind laut Verteidigungsministerium derartige Zahlen nicht ungewöhnlich und nur "Momentaufnahmen". Es gebe Phasen, wo sehr viel geübt werde - und diesen Phasen folgten Phasen, wo instandgesetzt und das Kaderpersonal auf Urlaub geschickt werde.
"Hat nicht einmal US-Army"
Eine ständige
Einsatzbereitschaft aller Panzer ist laut Ministerium weder gewünscht noch
benötigt. "Es wäre ein Wahnsinn, wenn das Bundesheer ständig alles
Gerät immer einsatzbereit hätte. Das wäre zwar möglich, das hat aber nicht
einmal die amerikanische Armee", heißt es aus dem Ressort.
Eine Frage des Geldes
Dies sei auch eine Kostenfrage.
Entscheidend sei, dass die Panzer einsatzbereit seien, wenn sie benötigt
werden - also etwa bei der Ausbildung der Grundwehrdiener und bei Übungen.
Danach kämen die Panzer in die Wartung und das Kaderpersonal könne die im
Einsatz angefallenen Überstunden abbauen.
Beim Schützenpanzer "Ulan" gebe es sogar ganz andere Schwankungen, und auch diese seien nicht ungewöhnlich. War es zuletzt noch eine Einsatzbereitschaft von 20 Prozent, sind es mittlerweile wieder 72 Prozent. Außerdem seien zahlreiche der offiziell als "ausgefallen" gemeldeten Panzer trotzdem "technisch einsatzbereit" (können also fahren, funken und schießen). Grund: Als "ausgefallen" gilt ein Panzer bereits, wenn die Heizung defekt, das Gerät sonst aber intakt ist.
Eine ständige Einsatzbereitschaft sei bei komplexen Waffensystemen wie Panzern oder Abfangjägern nicht möglich. Das könne man nicht mit einem Auto vergleichen.