ÖSTERREICH-Interview

Oberhauser: "Ich will weiterleben"

01.10.2016

Sabine Oberhauser – die tapfere Ministerin kämpft weiter gegen den Krebs.

Zur Vollversion des Artikels
© EXPA / Michael Gruber
Zur Vollversion des Artikels

Unverdrossen tut sie es täglich: Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser postet auf Facebook den Wetterbericht. Das Foto macht sie beim täglichen Ausgang mit ihrem Hund. So auch am Samstag: „12 Grad. Was für ein Herbst!!!!“, schreibt die SPÖ-Politikerin.

Tägliches Wetter-Ritual als Botschaft an die Freunde

An sich nichts Besonders, doch Oberhausers Ritual hat hohe Symbolkraft und wird von Tausenden verfolgt. 2015 litt die SPÖ-Politikerin an Unterleibskrebs. Sie kam wieder zurück, doch im Sommer wurden wieder Krebszellen entdeckt. Jetzt unterzieht sich Oberhauser einer Chemo, arbeitet als Ministerin aber weiter. „Ich habe Sitzungen im Liegen geleitet“, erzählt sie dem Magazin Gesund & fit. Allerdings: Oberhauser nimmt sehr wohl Termine wahr: Am Mittwoch war sie beim „Pink Ribbon“-Frühstück in der Nationalbibliothek mit Krebshilfe-Chef Paul Sevelda. Hier ginge es um den Kampf gegen den Brustkrebs. Und dass Oberhauser als Frauenministerin die 1. „Bereiterin“ Hannah Zeitl­hofer der Spanischen Hofreitschule begrüßt, das war Ehrensache.

"Habe schon Sitzung im Liegen geleitet"

ÖSTERREICH: Anlässlich des bevorstehenden „Pink Ribbon“-Tages, des Vorsorge- und Screening-Programms gegen Brustkrebs. Was ist Ihre Botschaft an die Österreicherinnen?

Sabine Oberhauser: Der Früherkennung kommt eine besondere Bedeutung zu: Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Als Gesundheits- und Frauenministerin wünsche ich mir für das Programm, dass es sich weiterhin gut entwickelt und appelliere daher an alle Frauen in der Zielgruppe, daran zu denken und alle zwei Jahre zur Früherkennungsmammografie zu gehen.

ÖSTERREICH: Der Oktober steht ganz im Zeichen der Krebserkrankung der Frau. Inwieweit hat Ihre persönliche Geschichte Ihr Engagement und Ihre Sensibilität für das Thema Vorsorge gegen den Krebs verändert?

Oberhauser: Als Ärztin weiß man natürlich um die Bedeutung von Vorsorge Bescheid. Das Thema war mir daher auch vor meiner eigenen Erkrankung schon immer ein wichtiges Anliegen. Und gerade für eine Ministerin, die sowohl für gesundheitliche Belange als auch für die Anliegen von Frauen zuständig ist, nimmt das Thema Brustkrebs natürlich einen wichtigen Stellenwert ein.

ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen derzeit gesundheitlich?

Oberhauser: Es wird langsam wieder besser. Meine Konstitution jetzt, bei der zweiten Chemo, ist schlechter als damals vor der ersten, weil ich die Nachwirkungen einer OP vom Sommer noch spüre, die leider mit Komplikationen verbunden war. Aber ich stelle mich der Herausforderung und kämpfe weiter gegen den Krebs. Ich will weiterleben, da heißt es: Augen zu und durch!

ÖSTERREICH: Sie stehen trotz neuerlicher Chemotherapie voll im Beruf, in einem Beruf, der körperlich und seelisch einiges abverlangt. Wie lassen sich Gesundheit und Job vereinbaren?

Oberhauser: Ich muss mir meinen Arbeitstag noch genauer einteilen als früher. Abendtermine kann ich derzeit nur die allernötigsten machen. Im Büro habe ich eine Liege, von der aus ich auch schon mal eine interne Sitzung im Liegen geleitet habe.

Zur Vollversion des Artikels