Quote blamabel

Ö leidet unter zu wenig Akademikern

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Eine OECD-Studie zeigt eine zu geringe Dynamik bei Österreichs Akademikerquote.

Um das große Ziel der Politik zu erreichen, Österreich unter den drei innovationsstärksten Ländern Europas zu positionieren, scheint noch viel Arbeit an der Basis notwendig: Zumindest zeigt die Entwicklung der Akademikerquote eine im internationalen Vergleich unterdurchschnittliche Dynamik. Dem entsprechend liegt der Anteil der Akademiker an der 25- bis 64-jährigen Bevölkerung hierzulande mit derzeit 18 Prozent noch neun Prozentpunkte unter dem Schnitt der OECD-Länder, heißt es in der am Dienstag vorgestellten OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2009" ("Education at a Glance"),

Zuwächse
Die Zahl der Bildungsabschlüsse im Tertiärbereich stieg in Österreich zwischen 1998 und 2007 jährlich im Schnitt um 3,2 Prozent, für die OECD-Länder ergibt sich hingegen ein Durchschnittswert von 3,4 Prozent. In Finnland liegt der Wert zwar nur bei 1,9 Prozent und in Deutschland bei 0,5 Prozent, allerdings haben diese Länder bereits eine deutlich höhere Akademikerquote von 36 bzw. 24 Prozent. Deutlich höhere Zuwachsraten weisen etwa Polen mit einem jährlichen Plus von 6,4 Prozent auf, das Österreich mit einer Akademikerquote von 19 Prozent damit bereits überflügelt hat, oder Italien (jährlich plus 5,2 Prozent) und Portugal (jährlich plus 6,2 Prozent), beide Länder allerdings von einem niedrigen Ausgangsniveau.

Weit unter dem Durchschnitt
22,1 Prozent eines Altersjahrgangs schließen in Österreich ein Hochschulstudium ab - das ist weit unter dem Durchschnitt der OECD-Länder von 38,7 Prozent. Zwar stieg in Österreich die Abschlussquote seit 1995 bis heute um etwa zwölf Prozentpunkte, doch im Schnitt der OECD-Länder beträgt der Sprung rund 19 Prozentpunkte. Weniger Personen eines Altersjahrgangs schließen nur in Griechenland (18 Prozent) ein Hochschulstudium ab. Auch bei der Studienanfängerquote findet sich Österreich mit 42 Prozent unter dem OECD-Schnitt von 56 Prozent wieder, allerdings stieg sie seit 1995 um 15 Prozentpunkte (OECD: 19 Prozentpunkte). Die Studien-Abbrecherquote lag 2005 hierzulande bei 24 Prozent (OECD-Schnitt: 31 Prozent).

Investitionen in Bildung
"Wenn Österreich gestärkt aus dieser Wirtschaftskrise hervorgehen will, dann ist jetzt der Zeitpunkt, in Bildung und höhere Qualifikation zu investieren", betonte die OECD-Direktorin für Bildung, Barbara Ischinger, in einer Aussendung. Das gelte für die Erstqualifikation wie auch für die Weiterbildung. Schon vor der Wirtschaftskrise hat sich laut OECD gezeigt, dass der Bedarf der Wirtschaft an Hochqualifizierten durch das österreichische Bildungssystem nicht ausreichend gedeckt wird. Dafür sprechen etwa eine deutlich niedrigere Arbeitslosigkeit für Erwerbstätige mit Hochschulausbildung und die überdurchschnittlich hohen Gehälter.

Und ein Hochschul- oder Fachhochschulstudium zahlt sich aus: Männer, die in Österreich nach Schulabschuss direkt ein Studium aufnehmen, können in ihrer Erwerbszeit mit einem Einkommensbonus von durchschnittlich 178.000 Euro (202.000 Dollar in Kaufkraftparitäten) brutto nach heutigem Wert rechnen, Frauen aufgrund der niedrigeren Löhne mit 153.000 Euro (174.000 Dollar in Kaufkraftparitäten). Der OECD-Mittelwert liegt bei 186.000 Dollar für Männer und 134.000 Dollar für Frauen, zeigen die Berechnungen zu Bildungserträgen über die gesamte Erwerbsphase.

Finanzieller Vorteil
Selbst wenn man Ausbildungskosten und Einkommensausfälle während der Ausbildungsphase einberechnet, bleibt unterm Strich ein finanzieller Vorteil ("Kapitalwert") von 82.000 Dollar für Männer und 52.000 Dollar für Frauen im OECD-Schnitt. In Österreich liegt dieser Wert für Männer bei 60.500 und für Frauen bei 43.000 Dollar. Da ein Teil dieser Bildungserträge als zusätzliche Steuern und Sozialbeiträge abgeführt wird, ergeben sich dadurch auch hohe öffentliche Erträge.

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