Ausländische Presse

'Öffnet Strache seinen persönlichen Giftschrank?'

02.10.2019

Mehrere deutschsprachige Medien kommentieren am Mittwoch den Rückzug von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aus der Politik.

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Seinem Rauswurf kam er nur wenige Stunden zuvor. Am Abend wurde das Kapitel Heinz Christian Strache in der FPÖ vorerst geschlossen. Parteichef Norbert Hofer gab nach sieben Stunden Gremiensitzungen süffisant bekannt, dass er "dem Wunsch" seines Vorgängers "nach Ruhendstellung nachkommen" wolle. Heinz-Christian Strache wurde suspendiert.
 

Persönlicher Giftschrank

Die internationalen Medien berichten natürlich auch ausführlich über den Strache-Rückzug aus der Politik. Für den „Spiegel“ ist es dabei noch offen, ob „die Geschichte vom Aufstieg und Fall des Freiheitlichen Heinz-Christian Strache mit dem Kapitel von diesem Dienstag wirklich endet“. Das Blatt spekuliert damit, dass der ehemalige FPÖ-Chef seinen „persönlichen Giftschrank“ öffnet: „Geballtes Wissen aus jenen knapp drei Jahrzehnten, die Strache in der FPÖ war, darf dort vermutet werden."

"Den Haider macht er nicht"

Die „Süddeutsche“ vergleicht die Situation mit jener vor dem Parteitag von Knittelfeld. „Den Haider macht er jetzt nicht. Sein Vorgänger Jörg Haider nämlich hatte die FPÖ 2005 mit der Gründung einer eigenen Partei namens Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) in zwei Teile zerlegt. Für die FPÖ wiederholt sich dennoch die Geschichte, dass genau jene Männer, die sie in schwindelnde Höhen führen, höchst selbst für den Absturz sorgen."
 
Auch für die „Zeit“ ist die Geschichte mit dem Rückzug noch nicht zu Ende. „In manchen Situationen gibt es kein kleineres Übel, und egal, welche Entscheidung man trifft: Die Bredouille ist damit nicht aus der Welt. Österreichs Freiheitliche sind in so einer Situation. Sie haben ihren ehemaligen Parteichef am Dienstagabend mit einer Suspendierung zwar vorerst aus den eigenen Reihen verbannt. Doch erledigt hat sich die Causa Strache noch lange nicht für die Rechtspopulisten, die von ihrem einstigen Superstar mit hinab in die Tiefe gezogen worden sind. (...)“
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