Faymann gratuliert

ÖGB feiert 65-jähiges Bestehen

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ÖGB-Präsident Foglar: Die Mission sei bis heute "soziale Gerechtigkeit."

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) hat am Dienstag unter dem Motto "Aufbruch in die Zukunft" sein 65. Jubiläum gefeiert. Bundeskanzler Werner Faymann (S) erklärte in seiner Rede, die Arbeit der Gewerkschaften hätte heutzutage "mehr Bedeutung denn je". Die Gewerkschaftsbewegung als "Verteidiger der Demokratie" hob Bundespräsident Heinz Fischer hervor. ÖGB-Präsident Erich Foglar betonte, die Mission des ÖGB sei bis heute "soziale Gerechtigkeit".

Wer den Kompass in die Zukunft richte, müsse auch wissen, wo er herkomme, so Fischer in seiner Ansprache. Vor genau 65 Jahren habe die Geschichte der Zweiten Republik und auch jene des ÖGB begonnen - obwohl in Österreich zu dieser Zeit teilweise noch gekämpft worden sei, sei in Wien bereits Richtung Demokratie vorausgedacht worden. Er bekenne sich ebenso wie zur demokratischen Republik stolz zur österreichischen Gewerkschaftsbewegung, erklärte das Staatsoberhaupt, denn Demokratie und die Gewerkschaftsbewegung seien "Zwillinge". Fischer bedankte sich beim ÖGB auch dafür, dass Menschenwürde und Gerechtigkeit dort eine große Rolle spielten.

Oft werde die Frage gestellt, ob die Gewerkschaften noch die gleiche Bedeutung wie in der Vergangenheit hätten, so Faymann. Auch wenn die Aufgaben heute anders seien, sei die Bedeutung aber nicht geringer, "im Gegenteil", betonte der SPÖ-Chef. Soziale Sicherheit sei immer noch eine Aufgabe des Staates, und es müsse künftig "gerechter zugehen". So müsse man sich etwa beim Sanierungsbedarf in Europa die Frage stellen, wer die Wirtschaftskrise verursacht habe, außerdem müsse man Konsequenzen ziehen. Dabei gehe es um Kontrolle, ein Verbot von Spekulationen, eine Finanztransaktionssteuer und darum, jene mehr zur Kasse zu bitten, "die ja auch ein bisserl mehr haben". Gleichzeitig solle man darauf achten, dass Arbeitnehmer keine Rückschläge erleiden, denn die sozialen Standards in der EU "müssen hinauf und nicht hinunter".

Foglar sprach von einem "ganz besonderen Tag". Auch heute stehe man vor großen Herausforderungen wie der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit oder der Sanierung des Budgets. Nach wie vor gehe es dem ÖGB aber um "soziale Gerechtigkeit", und dazu gehörten Verteilungsgerechtigkeit, Chancengleichheit. Mitbestimmung und soziale Sicherheit. Damals wie heute würden die Menschen darauf vertrauen, dass man in der Gemeinschaft stark sei, meinte ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser. ÖGB-Vizepräsident Norbert Schnedl lobte die Sozialpartnerschaft als "Erfolgsmodell". Vieles, was die Gewerkschaften erreicht hätten, sei heute nicht mehr wegzudenken, weshalb man auch zuversichtlich für die Zukunft sei.

Finanzminister Josef Pröll (V) würdigte ebenfalls die Verdienste des ÖGB und bedankte sich für die gemeinsame Meisterung der Krise, wiewohl man noch große Herausforderungen vor sich habe, etwa die Budgetsanierung. In einigen Jahren, so wünscht sich Pröll, solle man aber gemeinsam zurückblicken können und stolz sein, es zusammen besser gemacht zu haben als andere Länder. Als Geschenk brachte Pröll übrigens 100 Flaschen "Pröll-Wein" für die Belegschaft mit.

Die Bundesregierung war bei den Feierlichkeiten am Abend quasi "beschlussfähig vorhanden", wie es der Vizekanzler ausdrückte: Gekommen waren die SP-Regierungsmitglieder Rudolf Hundstorfer, Gabriele Heinisch-Hosek, Alois Stöger, Claudia Schmied, Andreas Schieder, Norbert Darabos und Josef Ostermayer, von der ÖVP Christine Marek. Auch Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl, der Präsident der Industriellenvereinigung, Veit Sorger, Vertreter anderer Fraktionen, der Religionen und natürlich der Gewerkschaften waren anwesend. Vom Einsatz der Gewerkschafter "profitieren alle in diesem Lande", gratulierte Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel noch vor seinem Besuch der Feier in einer Aussendung. SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas übermittelte ihre Glückwünsche ebenfalls in einer Aussendung.

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