Oberhauser soll Gesundheits-Ministerin werden; sie gibt das Amt auf.
Die anstehende Regierungsumbildung bringt auch den ÖGB in Personalnöte. Mit dem Avancement von Sabine Oberhauser zur Gesundheitsministerin würde der Gewerkschaftsbund eine neue Vizepräsidentin brauchen. Auch ist unklar, ob Oberhauser Frauenchefin bleibt.
Das Statut schreibt zwar nicht explizit vor, dass ein Regierungsamt mit dem Posten der Vizepräsidentin unvereinbar ist. Realpolitisch wird Oberhauser aber ihre bisherige Funktion abgeben müsse, heißt es aus der Gewerkschaft. Schließlich hatte auch Rudolf Hundstorfer das Präsidentenamt niedergelegt, als er ins Sozialministerium berufen wurde und ist man im ÖGB unter Präsident Erich Foglar sehr bemüht, Multifunktionäre zu verhindern.
Keine Namen
Das Angebot an Nachfolgerinnen ist freilich nicht allzu groß. Eine logische Favoritin für einen Oberhauser-Ersatz gibt es nicht. Derzeit werden keinerlei Namen kolportiert.
Zuletzt waren die Posten der Vizepräsidentin und der Frauenchefin wieder zusammengelegt worden. Daher ist wahrscheinlich, dass die Oberhauser-Nachfolgerin auch beide Funktionen übernimmt und damit in der Gewerkschaft durchaus eine wichtige Rolle spielen wird.
Auffallend ist, dass SPÖ-Chef Werner Faymann immer mehr auf die sozialdemokratischen Gewerkschafter setzt. Von den sieben roten Ministern entstammen künftig vier der FSG, neben Ex-Präsident Hundstorfer und Oberhauser waren auch Verteidigungsminister Gerald Klug und der wahrscheinliche neue Infrastruktur- und derzeitige Gesundheitsminister Alois Stöger als Gewerkschaftsfunktionäre politisch groß geworden.