Die Vorsitzenden der Uni-Vertretung sowie die ÖH hat sich am Donnerstag einstimmig für die ersatzlose Abschaffung der Studiengebühren ausgesprochen.
Sollten die Gespräche und Proteste keine Wirkung zeigen, "prüft die Bundesvertretung die Möglichkeit eines Boykottes der Studiengebühren", heißt es in einer am Abend veröffentlichten Resolution. Die Beratungen der Studentenvertreter sollen noch bis in die Nachtstunden hinein weitergehen.
Sozialmodell "unausgegoren"
Das von der Regierung
vorgeschlagene Sozialmodell - gemeinnützige Arbeit zur Refinanzierung der
Studiengebühren - bezeichnen die Studentenvertreter als "unausgegoren". Es
stelle keine Verbesserung dar, "sondern ist vielmehr die
Institutionalisierung prekärer Beschäftigungsverhältnisse von Studierenden.
Dieser Vorschlag suggeriert wieder einmal, dass Studierenden scheinbar
keinen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten und lässt dabei die
Mehrfachbelastung der Studierenden außer Acht".
Tatsächlich belaufe sich der Arbeitsaufwand für ein Studium auf mindestens 40 Stunden pro Woche. Gleichzeitig würden 80 Prozent der Studierenden nebenher arbeiten, um sich die Studiengebühren und das Studium zu finanzieren, heißt es in der Resolution, in der "reale Verbesserungen und keine Scheinangebote" gefordert werden.
Stipendien ausdehnen
Zudem fordern die ÖH-Vorsitzenden, dass die
Stipendien nicht nur in der Höhe, sondern besonders auch hinsichtlich der
Breite des Bezieherkreises ausgedehnt werden. Der Vorschlag von
Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V), das derzeit zur Verfügung stehende
Budget für Stipendien um 25 Millionen Euro auf 200 Mio. Euro zu erhöhen, ist
den Studentenvertretern nicht genug. Dies decke nicht einmal die seit zwölf
Jahren überfällige Inflationsanpassung der Stipendien, die einer effektiven
Erhöhung vorhergehen müsse.