Knalleffekt

Österreich führt Grenzkontrollen zur Slowakei ein

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Österreich führt Grenzkontrollen zur Slowakei ein. Das hat Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Dienstag bei einem eilig einberufenen Pressestatement verkündet.

Österreich folgt damit Tschechien und Polen, die ebenfalls Kontrollen entlang ihrer Grenze zur Slowakei angekündigt haben. Die Grenzkontrollen werden um Mitternacht starten und zunächst zehn Tage andauern, so Karner. Man wolle Ausweichrouten von Schleppern über Österreich verhindern.

Auch in Tschechien und Polen sollen die Kontrollen am Mittwoch beginnen und zehn Tage andauern, der Zeitraum könne verlängert werden, hieß es. Es geht um das Eindämmen illegaler Migrationsströme und Schmuggelaktivitäten. Die Slowakei sieht sich mit einer steigenden Zahl illegaler Migranten konfrontiert, die auf dem Weg nach Deutschland und Westeuropa ins Land kommen. Dabei handelt es sich vor allem um junge Männer aus dem Nahen Osten und Afghanistan, die zumeist über die sogenannte Balkanroute ankommen.

Innenminister Gerhard Karner sagte: "Wir müssen effektiv kontrollieren, bevor die Schlepper ihre Routen verändern. Im Fokus steht die Bekämpfung der brutalen und menschenverachtenden Schleppermafia."

Viele EU-Länder führen Grenzkontrollen durch

Neben den EU-Ländern Polen, Tschechien und Österreich führen auch Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich, Schweden Grenzkontrollen durch. Auch das Nicht-EU-Mitglied Norwegen, aber Mitglied der Schengen-Zone, kontrolliert seine Schengen-Grenze.

In vielen Staaten sind die Aufgriffe von Menschen, welche die Grenze illegal überqueren, in den vergangenen Wochen stark angestiegen, informiert das Innenministerium. 

So sind vor allem in der Slowakei die Aufgriffe in den letzten Wochen massiv gestiegen (Steigerung um mehr als 900 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres). Auch in Deutschland (+80 Prozent) , Frankreich (+40 Prozent) , Spanien (+47 Prozent) stieg die Zahl der Aufgriffe stark an.
Im Vergleich dazu sind die Zahlen in Österreich seit Jahresbeginn rückläufig – in den letzten Monaten ist ein Rückgang von mehr als 50 Prozent bei Aufgriffen und Asylanträgen zu verzeichnen.

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