41 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben fließen in die Spitalsbetten - Damit liegt Österreich europaweit an vierter Stelle.
Österreich lässt sich die Versorgung in Spitälern vergleichsweise viel kosten. Das ergibt eine Untersuchung durch das Institut für Höhere Studien. Demnach fließen 41 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben in die stationäre Versorgung im Krankenhaus. Die Kassen - in erster Linie eigentlich für den niedergelassenen Bereich zuständig - wenden auch 26 Prozent ihrer Ausgaben für die Spitäler auf.
Europaweit auf Platz 4
Zu zögerlicher Bettenabbau, eine hohe
Aufnahmerate, zu viele stationäre Patienten und Produktivitätsunterschiede
sind der Grund für die hohen Kosten der stationären Versorgung. Im
europaweiten Vergleich liegt Österreich hinter der Schweiz mit 46 Prozent
für die stationäre Versorgung, sowie den EU-Ländern Italien (44 Prozent) und
Frankreich (42 Prozent). Vergleichsweise niedrige Ausgaben haben Tschechien,
Spanien und die USA mit je 27 Prozent. Aber auch Ungarn, Schweden,
Deutschland und die Niederlande liegen hinter Österreich.
Viele Aufnahmen - kurzer Aufenthalt
"Viele Aufnahmen - relativ
kurze Belagsdauern", lautet das Resümee des IHS. So kommen in Österreich 26
Spitalsaufnahmen auf 100 Einwohner. Als Grund für die immer kürzere
Liegedauer bei EU-weit konstant bleibenden Aufnahmen nennt die Studie die
eingeführte "Fallpauschale": Nicht mehr für die Dauer wird bezahlt, sondern
pro Fall. So würde man Patienten schneller entlassen aber auch schneller
aufnehmen.
Alles aus einer Hand
Notwendige Reformen sehen die Experten
abermals bei der Finanzierung des gesamten Systems: "Alles aus einer Hand",
lautet wieder die Forderung. So könne zum einen Transparenz geschaffen
werden, zum anderen würde man dadurch Leistungsverschiebungen zwischen den
Sektoren ermöglichen. Derzeit gebe es kein kostendeckendes System.
Spitalspersonal sehr produktiv
Verglichen haben die
Studienautoren auch die Produktivität des Spitalspersonals. Auch hier liegt
Österreich über dem Durchschnitt, geht man von der Anzahl der Patienten pro
Mitarbeiter aus (21 im Jahr 2005). Aber die Bundesländer unterscheiden sich:
So ist die Produktivität in Wien wesentlich geringer als in Oberösterreich,
das Spitzenreiter ist.