Ältere bevorzugen den Status quo, Jüngere die Abschaffung.
Die Österreicher sind sehr gespalten, was die Zukunft des Bundesheeres angeht. Ältere Menschen tendieren eher zur Beibehaltung des Status quo, jüngere zur Abschaffung der Wehrpflicht. Das ergab eine Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS, deren Ergebnisse am Freitag veröffentlicht worden sind.
IMAS befragte von 4. bis 22. April 1.006 für die Bevölkerung über 16 Jahre repräsentative Personen in Face-to-face-Interviews. Den Testpersonen wurden mehrere Optionen angeboten. Insgesamt 47 Prozent unterstützten Varianten mit Beibehaltung der Wehrpflicht, 45 Prozent waren für Modelle, die eine Abschaffung vorsehen.
Für die Fortführung des Status quo votierten 28 Prozent. 19 Prozent waren dafür, die Wehrpflicht zwar beizubehalten, den Präsenzdienst aber auf fünf Monate zu verkürzen. 18 Prozent können sich vorstellen, die Wehrpflicht abzuschaffen und stattdessen ein Heer zu etablieren, zu dem man sich freiwillig melden kann wie z.B. zur Polizei. Der Zivildienst würde damit wegfallen. 14 Prozent wollen anstelle von Bundesheer und Zivildienst einen verpflichtenden sechsmonatigen Sozialdienst für alle und 13 Prozent eine ersatzlose Abschaffung.
Bei einer Aufschlüsselung nach politischen Präferenzen ergab sich wenig Überraschendes: Während die ÖVP-Wähler zu 37 Prozent und damit am deutlichsten für eine Beibehaltung des derzeitigen Modells waren, sprachen sich die Grünen verstärkt für Varianten ohne Wehrpflicht aus.