Ein klares "Ja": In einer Blitzumfrage sprachen sich zwei Drittel der Österericher für die Ausweitung der Unterrichtszeit aus.
Zwei Drittel der Österreicher halten es laut einer IFES-Blitzumfrage im Auftrag des Unterrichtsministeriums vom Donnerstag für "gerechtfertigt", dass Lehrer künftig zwei Stunden pro Woche länger in der Klasse stehen sollen.
26 Prozent der 500 Befragten sind gegen die von Ministerin Claudia Schmied (S) angekündigte Maßnahme. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt das Humaninstitut in seiner Studie (25.2. bis 27.2.): 68 Prozent der 750 Interviewten befürworten die Ausweitung der Unterrichtszeit, 22 Prozent sind dagegen.
Große Zustimmung
Die große Zustimmung führt das
Meinungsforschungsinstitut IFES auf die "weit verbreitete Überzeugung"
zurück, dass Lehrer in Bezug auf die Gesamtarbeitszeit privilegiert seien.
In dazu zwischen 1996 und 2005 durchgeführten Studien hätten jeweils
zwischen 40 und 45 Prozent angegeben, dass die Pädagogen im Vergleich zu
anderen Berufsgruppen "eher weniger" bzw. "etwa gleich viel"
arbeiten. Nur sechs bis elf Prozent haben im gesamten Zeitraum gemeint, dass
Lehrer "eher weniger arbeiten".
Leistung nicht vorbildhaft
Gegenüber dem Klagenfurter
Humaninstitut bewerteten 55 Prozent die Leistungsbereitschaft der Lehrer in "Krisenzeiten
wie diesen" als "nicht vorbildhaft", 28 Prozent sind
gegenteiliger Meinung.
Für 81 Prozent ist zudem außerschulische Vorbereitungszeit nicht mit Unterricht im Klassenzimmer vergleichbar. 41 Prozent rechnen damit, dass die Aggression an den Schulen steigt, wenn "Unlust der Lehrer auf mehr Unterrichtszeit auf Schülerfrust stößt". 36 Prozent befürchten geringere Lehr- und Lernmotivation, 23 Prozent "No Future"-Stimmung.