Wie erst jetzt bekannt wurde, wurde am Flughafen von Damaskus am 18. August ein Österreicher syrischer Abstammung verhaftet. Das Außenamt hat bereits interveniert.
Der 51-jährige Mithal Mohanna sei in Syrien auf Urlaub gewesen und vor seinem Rückflug nach Österreich vom Geheimdienst festgenommen worden. Das österreichische Außenministerium hat am Dienstag verlautbart, es würde "alles nur Mögliche" versucht, um dem Verhafteten Schutz zukommen zu lassen
"Kontakte zur Opposition"
Dem 51-Jährigen werden
Kontakte zu einem syrischen Exil-Oppositionspolitiker vorgeworfen. Die
Menschenrechtsorganisation bezeichnet den Vorwurf als ungerechtfertigt.
Mohanna soll mit dem früheren syrischen Diplomaten Mohammad Luai al-Hamawi
in Verbindung gestanden sein, so die Anklage des Geheimdienstes. Hamawi war
im vergangenen Juli der von Exil-Syrern in Deutschland gegründeten Partei
für Modernität und Demokratie beigetreten. NOHR erklärte die Verhaftung für "illegal",
Mohanna, der seit rund 30 Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft
besitzt, habe keinerlei Kontakt zu Oppositionsgruppen im Ausland.
Doppelstaatsbürgerschaft erschwert Intervention
Zum Falle
des in Damaskus festgenommenen Österreichers syrischer Abstammung, Mithal
Mohanna, hat das österreichische Außenministerium am Dienstag verlautbart,
es würde "alles nur Mögliche" versucht, um dem
Verhafteten Schutz zukommen zu lassen. Die Verhandlungen mit Syrien würden
jedoch dadurch erschwert, dass Mohanna eine Doppelstaatsbürgerschaft
besitze, erklärte der Sprecher des Außenministeriums, Harald Stranzl.
"Wir stehen in Kontakt mit den syrischen Behörden und auch mit den Angehörigen", beschreibt Stranzl die aktuelle Situation, "aber sein Status als Doppelstaatsbürger erschwert die Bemühungen, weil Mohanna in Syrien als Syrer behandelt wird." Die Mittel des konsularischen Schutzes, die Österreich dem 51-Jährigen zukommen lassen kann, seien dadurch begrenzt. Man habe bereits vor Bekanntwerden der Problematik in den Medien von der Verhaftung gewusst.