Streikdrohung

Österreichische Lokführer für Deutsche Bahn

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Die Deutsche Bahn rüstet für einen Streik. Lokführer aus Österreich und der Schweiz sollen als Aushilfe einspringen

Die Deutsche Bahn sieht sich für den in dieser Woche erwarteten Streik der Lokführer gerüstet, um die Auswirkungen auf Millionen Reisende zu begrenzen. Mit Notfall-Dienstplänen will die Bahn die Folgen neuer Streiks für die Kunden erträglich machen. Lokführer aus Österreich und der Schweiz sollen als Aushilfe einspringen, wie ein deutscher Bahnmanager der "Bild am Sonntag" sagte.

Zudem würden verstärkt Beamte, die nicht streiken dürfen, eingesetzt, ergänzte ein Bahnsprecher am Sonntag. "Deutlich über 50 Prozent" der Nah- und Fernverkehrszüge werden demnach im Falle eines Streiks fahren. Die Lokführer könnten überall in Deutschland streiken, sagte der Chef der Gewerkschaft GDL, Manfred Schell. Die GDL will erst am Montagvormittag bekannt geben, wann und auf welchen Strecken gestreikt werden soll.

Arbeitsniederlegungen bereits am Montagnachmittag sind laut einer Sprecherin nicht ausgeschlossen. Am Tag der Deutschen Einheit wollen die Lokführer den Bahnverkehr demnach nicht behindern. Weitere einstweilige Verfügungen, die die Bahn im Sommer vor Gericht gegen die Lokführerstreiks erwirkt hatte, wird es laut Schell nicht geben. Mit wochenlangen Streiks rechnet er aber nicht: "Ich denke, dann wird die Politik irgendwann eingreifen und den Bahnvorstand zur Raison bringen."

Streik im August
Die Deutsche Bahn ist nach den Worten ihres Sprechers diesmal besser vorbereitet als bei den Streiks im August. Der Konzern habe die vergangenen Wochen, in denen sich bei Gesprächen mit der GDL keine Annäherung abzeichnete, gut genutzt.

Einigung gescheitert
Der letzte Versuch einer Einigung zwischen dem deutschen Bahn-Chef Hartmut Mehdorn und GDL-Chef Schell war am Freitag gescheitert. Der Fahrgastverband Pro Bahn rief beide Seiten im Interesse der Bahnkunden auf, sich von ihren "strammen Positionen zu lösen". Die Bahn müsse den Lokführern einen eigenen Tarifvertrag zugestehen, sagte Verbandschef Karl-Peter Naumann der "Berliner Zeitung". Die GDL wiederum müsse akzeptieren, dass dieser Vertrag in ein gesamtes Bahn-Tarifwerk eingebettet werde. Naumann äußerte Verständnis für die hohen Lohnforderungen der Lokführer. Bedenken, dass ein hoher Abschluss die Preise für die Fahrkarten noch mehr nach oben treiben wird, habe er nicht.

Suchanzeigen für Lokführer
Kontakte zwischen der GDL und der Bahn gab es nach Angaben eines Bahn-Sprechers am Wochenende nicht mehr. "Jetzt ist die GDL am Zug", sagte er. Das Unternehmen plant nach Medienberichten verstärkt Lokführer im Beamtenstatus sowie solche, die den Gewerkschaften Transnet und GDBA angehören, einzusetzen. Transnet-Chef Norbert Hansen sagte dazu im "Spiegel": "Unsere Mitglieder werden sich nicht als Streikbrecher missbrauchen lassen, aber ihren Dienst tun." Auch Suchanzeigen für 1.000 zusätzliche Lokführer waren nach Suckales Worten ein Erfolg.

Es seien mehr als 800 geeignete Kandidaten gefunden worden, die man relativ schnell einsetzen könne. Zudem plant die Bahn, ganze Mitarbeiterscharen einzusetzen, um die Kunden im Streikfall auf Basis des Not-Fahrplans zu informieren. Fehlende Informationen hatten viele Reisende bei den letzten Arbeitsniederlegungen der Lok-Führer stellenweise erheblich verärgert.

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