Die EUFOR-Mitglieder stellte eine Räuberbande, die Flüchtlinge verletzt haben dürfte, und geriet dabei in einen Schusswechsel.
Angehörige des österreichischen Bundesheeres sind in der Nacht auf Dienstag erstmals in eine Schießerei im Tschad verwickelt worden. Im Zuge einer routinemäßigen Patrouille im Raum östlich von Abeche waren sie auf verletzte Zivilpersonen getroffen. Die Soldaten leisteten zunächst Erste Hilfe. Auf der Suche nach den Angreifern wurden die österreichischen EUFOR-Männer beschossen.
Die verletzten Zivilisten berichteten, dass sie von Räubern überfallen und angeschossen worden waren. Die österreichische Patrouille machte sich daraufhin auf die Suche nach den Angreifern und entdeckte Fahrzeuge mit mehreren Zivilisten. Beim Versuch, Kontakt zu ihnen aufzunehmen, eröffneten diese das Feuer. Die österreichischen Soldaten schossen zurück.
Bei dem Schusswechsel wurden keine Soldaten verletzt, es kam auch zu keinen Sachschäden. Der Vorfall wird jetzt von der EUFOR im Einsatzraum ausgewertet.
Erst im Juli waren zwei Bundesheer-Soldaten im Tschad überfallen und ausgeraubt worden.
Strache will Missions-Aus
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache
fordert nun einmal mehr, den Einsatz auslaufen zu lassen, anstatt ihn - wie
von SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos geplant - zu verlängern. Der
Schusswechsel würde "die Gefährlichkeit dieser riskanten
Auslandsmission" zeigen, so Strache. Die FPÖ hatte sich von Anfang an
gegen die Entsendung der Österreicher ausgesprochen.
Darmann will Rückholung
Das BZÖ empört sich auch über den
Zwischenfall und fordert den Abzug der Bundesheersoldaten aus der
Krisenregion. Mit jedem Tag würde die Gefahr wachsen, dass diese zu Schaden
kommen, erklärt Wehrsprecher Gernot Darmann.
Das österreichische EUFOR-Kontingent ist zum Schutz der Flüchtlingslager im Tschad. Das Mandat umfasst die Entsendung von bis zu 160 Angehörigen des Bundesheeres im Rahmen der EU-Mission zum Schutz der vorwiegend sudanesischen Flüchtlinge und der sie betreuenden Hilfsorganisationen im Osten des Tschad. |