Bundesheer

Österreichs Eurofighter mit Nacht-Update: Grüne Kritik

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Die Jagdflieger werden nachttauglich! Die Grünen üben Kritik, weil die Eurofighter "trotzdem bald als veraltet ausgeschieden werden müssen".

Österreichs Eurofighter bekommen ab heuer ein technisches Update. Sie erhalten ein Infrarot-Such- und Verfolgungssystem, um auch bei Dunkelheit oder Schlechtwetter Luftfahrzeuge identifizieren zu können, geht aus einer Anfragebeantwortung von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) an die Grünen hervor. Der Einbau soll bis 2027 erfolgen. Grünen-Wehrsprecher David Stögmüller sieht die Investition kritisch, müssten die Flieger doch bald ausgeschieden werden.

Unter Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) war die Nachtsichtfähigkeit der 15 Flieger abbestellt worden, um Kosten zu sparen. Nun sollen sie dies und auch den damals weggefallenen elektronischen Selbstschutz doch noch erhalten. Zusammen mit der Beschaffung von Trainigsjets als Saab-Nachfolger (was wohl rund 1 Mrd. Euro kosten wird) sind dafür insgesamt 1,6 Mrd. Euro eingeplant. Erspart hatte man sich 2007 durch den Verzicht 250 Mio. Euro.

Grüne: "In wenigen Jahren veraltet"

Die Grünen zweifeln an der Nachhaltigkeit der Investition. "Einerseits sollen die Eurofighter bis 2027 aufgerüstet werden, andererseits gelten sie in wenigen Jahren als veraltet", kritisierte Wehrsprecher David Stögmüller in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der APA: "Warum investieren wir Unsummen in ein System, das bald ersetzt werden muss, anstatt eine langfristige Strategie für eine nachhaltige und effiziente Luftraumsicherung zu entwickeln?"

Dass der Ersatz bald ansteht, bestätigte Tanner in der Anfragebeantwortung einmal mehr. "Da das System Eurofighter 'Typhoon' im kommenden Jahrzehnt am Ende seiner Lebensdauer angelangt sein wird, müssen in der kommenden Legislaturperiode Entscheidungen hinsichtlich einer Nachbeschaffung getroffen werden." Nach der diesbezüglichen politischen Entscheidung werde das Verteidigungsministerium die Optionen prüfen.

Schweigen über Einsatzlücken

Aus Tanners Beantwortung geht auch hervor, wie oft die Eurofighter zu Alarmstarts in die Luft gehen mussten: 2024 war das 15 Mal der Fall, im Jahr davor 23 Mal. An wie vielen Tagen eine aktive Luftraumüberwachung nicht sichergestellt war, beantwortete Tanner aus Gründen der militärischen Geheimhaltung hingegen nicht. Ähnlich schweigsam hatte sie sich bereits im Monat zuvor gezeigt, als die NEOS wissen wollten, wie oft die Eurofighter aufgrund des Fluglotsenmangels beim Heer im vergangenen Jahr nicht aufsteigen konnten.

Im November des Vorjahres war über einen Bericht der "Krone" durchgesickert, dass dies wegen Überstundenabbaus der Heeres-Fluglotsen ein Wochenende lang der Fall war. Als Reaktion darauf hieß es Ende Jänner, dass vier Eurofighter von Zeltweg an einen anderen Standort in Österreich verlegt werden könnten, etwa nach Hörsching bei Linz oder Klagenfurt. Die Rund-um-die-Uhr-Überwachung des heimischen Luftraums solle damit garantiert werden.

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