Linke Jugendorganisationen rufen zu Demos am 20. April auf. Am 15. April läuft das Ultimatum der VP-nahen Schülerunion an Schmied ab.
Am 20. April, einen Tag vor der Budgetrede von Finanzminister Josef Pröll (V), sollen in ganz Österreich Schüler gegen die geplante Ausweitung der Unterrichtsverpflichtung auf die Straße gehen. Das haben die linken Jugendorganisationen Revolution und Funke, die Sozialistische Linkspartei (SLP) und die SP-nahe Aktion Kritischer Schüler (AKS) beschlossen. Auch die Sozialistische Jugend wird den Schulstreik mitorganisieren.
Bewusstes politischeS Signal
Es soll in allen Landeshauptstädten
Demonstrationszüge geben; nur in Klagenfurt sei noch unsicher, ob es
Aktionen geben werde. Insgesamt rechnet der Revolution-Sprecher mit
mindestens 5.000 bis 6.000 Teilnehmern. Der Termin sei als "bewusstes
politisches Signal an die Gewerkschaft" gewählt worden, dass diese sich zu
mehr als dem angekündigten Boykott der PISA-Studie entschließen solle.
Die Organisatoren der Demonstrationen haben vier Forderungen an die Politik aufgestellt: Nein zur Mehrarbeit für Lehrer, kleinere Klassen und mehr Pädagogen, Nein zur sozialen Selektion und "Geld für Bildung statt für Banken und Konzerne - eure Krise zahlen wir nicht".
Ultimatum läuft ab
Einige Tage davor, am 15. April, läuft
ein Ultimatum der VP-nahen Schülerunion an Unterrichtsministerin Claudia
Schmied (S) ab. Sollte sie darauf nicht reagieren, werde man sich dem von
der (ebenfalls VP-nahen) Lehrergewerkschaft angekündigten Boykott der
PISA-Studie anschließen. Schüler könnten die Testfragen absichtlich falsch
beantworten und die Studie so nutzlos machen, so Matthias Hansy,
Bundesobmann der Schülerunion. Die Schülervertreter fordern von der
Ministerin Maßnahmen zur Qualitätssicherung, einen dezitierten Verzicht auf
eine zentrale Matura sowie die "Einführung von mitbestimmenden
Schulpartnergremien (Eltern, Lehrer, Schüler) auf Bundes- und Landesebene".