Die ÖVP sucht fieberhaft nach attraktiven EU-Kandidaten – bei ORF-Starmoderatorin Ingrid Thurnher ist Josef Pröll schon abgeblitzt.
ÖVP-Chef Josef Pröll ist entschlossen, die EU-Wahl im Juni zu gewinnen. Er besinnt sich dabei auf ein bewährtes Rezept seines Vorgängers Wolfgang Schüssel, der die seinerzeitige ORF-Moderatorin Ursula Stenzel 1999 erfolgreich in die Wahl schickte. Wie ÖSTERREICH aus VP-Kreisen erfuhr, habe Pröll schon bei der ORF-Starmoderatorin Ingrid Thurnher angeklopft – doch er ist abgeblitzt. Thurnher wollte zu der Angelegenheit keine Stellungnahme abgeben. Von ÖSTERREICH gestern kontaktiert, sagte sie: „Ich stehe für keinerlei Anfragen zur Verfügung – ein schönes Wochenende!“
ÖVP-Spitze ratlos
In der ÖVP macht sich dem Vernehmen nach
allerdings schon eine gewisse Ratlosigkeit breit: Ex-Minister wie Wolfgang
Schüssel oder Ex-Außenministerin Ursula Plassnik will Pröll nicht in die
Wahl schicken. Logischer Kandidat wäre der bisherige ÖVP-Delegationsleiter
in Brüssel, Othmar Karas, der den Job des Spitzenkandidaten gern übernehmen
würde. Karas ist zwar in Brüssel einflussreicher Schatzmeister der
EVP-Fraktion, allerdings traut ihm die ÖVP-Spitze keine große
Wählermobilisierung zu. Und Pröll will jemanden, „für den die Bürgermeister
wirklich rennen“.
„Dann halt Grasser“
Auf der Suche soll – halbernst –
auch der Name von Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser gefallen sein. Doch
war der vor drei Jahren im Unfrieden geschieden: Grassers geplantes
Avancement zum Vizekanzler hätte die Partei gespalten.