Jetzt mischt sich auch die Bundes-ÖVP in den Kärntner Koalitionspoker und stellt Bedingungen für die Fortführung der Koalition.
Jetzt wird die Regierungskrise in Kärnten noch von Wien aus angefacht: ÖVP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger – er ist selbst Kärntner aus Wolfsberg – erhöht einerseits den Druck auf seine Landespartei, die Koalition mit dem angeschlagenen Kärntner Freiheitlichen in Frage zu stellen. Andererseits greift Kaltenegger in ÖSTERREICH Scheuch direkt an und stellt Bedingungen für die Fortführung der Koalition (siehe Kasten): Scheuch müsse alles rund um die Tonband-Affäre offenlegen.
Scheuch zeigte sich unbeeindruckt – am Montag will er in einem Koalitionsausschuss mit Kärntens ÖVP-Chef Josef Martinz klären, wie die Zusammenarbeit weitergeht. Tatsächlich aber hat die Affäre Scheuch aber schwer geschadet: Im OGM-APA-Vetrauensindex der rechten Politiker belegt Scheuch mit minus 46 Punkten nur knapp vor BZÖ-Mann Westenthaler den vorletzten Platz. Für den Index wurde gefragt, ob der jeweilige Politiker vertrauenswürdig ist oder nicht. Aus den Ja- und Nein-Stimmen wurde ein Saldo gebildet.
Strache schweigt. In der FPÖ ist man angesichts der Aufregung derzeit schweigsam: Parteichef Heinz-Christian Strache wollte auch am Freitag zur Affäre rund um seinen neuen Partner Scheuch nicht Stellung nehmen.