Familienministerin will wieder in angestammten Beruf als Meinungs- und Motivforscherin zurückkehren.
Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) scheidet nach der Nationalratswahl im Oktober aus der Politik aus. In einem Interview für die Samstag-Ausgabe der "Presse" kündigt sie an, wieder in ihren Beruf als Meinungs- und Motivforscherin zurückzukehren.
"Ich werde nicht in den Nationalrat gehen - und ich werde auch nicht mehr als Ministerin zur Verfügung stehen", kündigt Karmasin ihren Abschied aus der Politik an. Sie nennt dafür zwei Gründe: "Erstens war mir immer klar, dass ich mir treu bleibe. Ich habe mir und meiner Familie versprochen, dass ich mich zwar in dieser Legislaturperiode mit aller Kraft für die Familien in Österreich einsetzen werde. Zweitens wollte ich nie Berufspolitikerin werden." Daher werde sie "auch wieder in meinem angestammten Beruf der Meinungs- und Motivforschung zurückkehren".
Mit dem neuen ÖVP-Chef Sebastian Kurz habe die Entscheidung nichts zu tun, versichert Karmasin: "Damit hier kein Missverständnis aufkommt: Ich unterstütze Sebastian Kurz und seine Bewegung voll und ganz." Er sei auch immer für sie da gewesen, um über Themen zu diskutieren. Sie gesteht aber zu, dass es auch innerhalb der ÖVP Widerstand gab: "Bei vielen Themen gab es immer wieder Diskussionen, auch intern. Widerstand gibt es dann, wenn Veränderung stattfindet."
Die Entscheidung, vor knapp vier Jahren in die Politik zu wechseln, bereut Karmasin nicht. "Ich würde es wieder tun und auch anderen raten, es zu machen." Ein Abschied mit Wehmut ist es "gewisserweise schon".