Für die Rathaus-Regierungsparteien SPÖ und Grüne brachte der Abend ein leichtes Minus.
Die Großparteien werden auch in Wien kleiner: Die SPÖ verlor in der Bundeshauptstadt ebenfalls, wenn auch nicht so deutlich wie die ÖVP. Die FPÖ konnte zulegen - allerdings nicht so stark wie im Bund. Der Regierungspartner der SPÖ in Wien, die Grünen, drehten den Bundestrend in Wien überhaupt um: Sie mussten hier sogar ein kleines Minus verschmerzen. Rein zuwachstechnisch die Wahlsieger: Die NEOS.
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Parteizentrale der NEOS - Jubel mit Spitzenkanditat Matthias Strolz
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Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Stefan Wallner, reagiert auf die ersten Ergebnisse.
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Sts. Josef Ostermayer, Bm Gabriele Heinisch-Hosek und GS Laura Rudas in der SP-Zentrale in Wien
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Grünen-Chefin Eva Glawischnig in der Parteizentrale in Wien.
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Sts. Josef Ostermayer, Bm Gabriele Heinisch-Hosek und GS Laura Rudas in der SP-Zentrale in Wien
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ÖVP-Parteizentrale in Wien
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Werner Fasslabend, Minister Reinhold Mitterlehner, Ministerin Beatrix Karl und Minister Nikolaus Berlakovich reagieren auf die Ergebnisse der ersten Hochrechnung
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Staatssekretär Reinhold Lopatka, Staatssekretär Sebastian Kurz und Minister Reinhold Mitterlehner in der VP-Zentrale.
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Parteizentrale des Team Stronach
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Parteizentrale des Team Stronach - Klubobmann Robert Lugar
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Parteizentrale der NEOS - Jubel mit Spitzenkanditat Matthias Strolz
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Parteizentrale der NEOS - Jubel mit Spitzenkanditat Matthias Strolz
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FPÖ: Generalsekretär Herbert Kickl (2.v.li) und Parteiunterstützer reagieren auf die Ergebnisse der ersten Hochrechnung
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FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache in der Parteizentrale.
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SP-Spitzenkandidat Werner Faymann bei der Wahlfeier der SPÖ
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SP-Spitzenkandidat Werner Faymann bei der Wahlfeier der SPÖ
Die SPÖ blieb mit 32,39 Prozent deutlich unter dem Ergebnis von 2008 und musste ein Minus von 2,4 Prozentpunkten einstecken. Die ÖVP kam auf 13,43 Prozent, ein Minus von 3,39 Prozentpunkten. Um 1,57 Prozentpunkte mehr als beim Urnengang 2008 konnte die FPÖ erringen, die in Wien 22 Prozent der Stimmen für sich verbuchen konnte. Für die Grünen votierten 15,34 Prozent, 0,62 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl zuvor.
NEOS und Stronach
Das Team Stronach blieb in Wien mit 3,94 Prozent unter dem Bundesergebnis. Die NEOS übersprangen dieses locker: 7,48 Prozent lautete ihr Ergebnis, wobei sie in manchen Bezirken deutlich darüber lagen - etwa in der City mit 16,51 Prozent.
Apropos Bezirke: Dort gestaltet sich das Bild ziemlich uneinheitlich. Das führte unter anderem dazu, dass Grüne und FPÖ an diesem Abend sowohl Zuwächse als auch Verluste verbuchen konnten. Eher einheitlich: Die relativ großen Einbußen in schwarzen Hochburgen, zum Beispiel in der Innenstadt, wo die Volkspartei 11,27 Prozentpunkte verlor, auch wenn der erste Platz mit 27,49 Prozent unangefochten blieb.
Der SPÖ erging es in den klassischen Arbeiterbezirken nicht viel besser: In Ottakring betrug das Minus 4,29 etwa Prozentpunkte, in Simmering 3,62 Prozentpunkte. Die in solch einem Fall schon fast traditionellen Zuwächse der Blauen gab es, sie fielen jedoch moderater als in vergangenen Jahren aus (0,29 Prozentpunkte in Ottakring, in Simmering immerhin 2,87 Prozentpunkte).
Fuzo kein Thema
Mit Spannung wurden auch die Auswirkungen der umstrittenen Verkehrsberuhigung der Mariahilfer Straße erwartet - wobei hier die Ergebnisse doch einigermaßen überraschend ausfielen. Denn die monatelange Kampagnisierung von FPÖ und ÖVP wurde von den Wählern nicht wirklich belohnt. Die Rathaus-Oppositionsparteien fuhren in beiden direkt betroffenen Bezirken Mariahilf und Neubau nämlich Verluste ein. Die ÖVP verlor im 6. Bezirk 5,3 und in Neubau 4,8 Prozentpunkte, die FPÖ 0,06 bzw. 0,23 Prozentpunkte.
Rot-Grün verloren hier zwar ebenfalls ein wenig, von Abstrafung kann allerdings keine Rede sein: Immerhin konnten die Roten in Mariahilf ihr Ergebnis von 23,7 Prozent sogar halten, in Neubau lag der Rückgang mit 0,38 Prozentpunkten klar unter dem Bundes- sowie Landesminus. Die Grünen mussten zwar leichte Verluste von 0,79 (Mariahilf) bzw. 1,09 (Neubau) Prozentpunkten hinnehmen - wobei erwähnt werden muss, dass sie in beiden Bezirken erneut stärkste Partei wurden. Auch interessant: Die NEOS sind hier mit 11,74 bzw. 12,25 Prozent selbst für Wiener Verhältnisse überdurchschnittlich stark.
Wenig ausschlaggebend auf die Wahlentscheidung war offenbar das Thema Parkpickerl. Denn in den Neo-Pickerlbezirken 12, 14, 15, 16 und 17 gab es keine sehr markanten Ausreißer. Für Überraschung sorgte indes, dass im traditionell ÖVP-dominierten 18. Bezirk diesmal ebenfalls die Grünen die Nase vorn hatten - wenn auch mit 22,91 zu 22,38 Prozent nur knapp. Währing war unter jenen drei ÖVP-Bezirken, die sich im Vorjahr gegen die Einführung des Parkpickerls quergelegt hatten. Die Wahlkarten könnten das Ergebnis hier aber möglicherweise noch einmal drehen. Besonders stark auch hier einmal mehr die NEOS mit 13,11 Prozent.
Ein deutliches Minus gab es übrigens bei der Wahlbeteiligung: Sie sank von 73,61 auf vorläufig - also noch ohne Wahlkarten - auf 57,46 Prozent.