Es ist ein offenes Rennen: Die ÖVP-Arbeitnehmer beraten heute, wen sie für den freien Posten in der Volksanwaltschaft nominieren.
Bereits heute dürfte die ÖVP im Parlament entscheiden, wer Neo-Innenministerin Maria Fekter in der Volksanwaltschaft nachfolgt. Als ausgemacht gilt nur eines: Der prestigeträchtige Posten wird vom schwarzen Arbeitnehmerbund ÖAAB gestellt.
Machtspiele
Logische Kandidatin für den 13.056-Euro-Job ist die
Wienerin Gertrude Brinek. Die Wissenschaftssprecherin hatte bereits vor
einem Jahr das interne Rennen um das Amt gewonnen, unterlag danach aber in
einer Kampfabstimmung der Wirtschaftsbündlerin Fekter. Ebenfalls als
Kandidat genannt wird indes der Oberösterreicher Peter Sonnberger. Sein
Vorteil: Im Gegensatz zu Brinek ist er Jurist und hat dabei bereits
Erfahrungen im Verwaltungsbereich gesammelt – was für einen Volksanwalt
nicht die schlechtesten Qualifikationen sind.
Druck für Zanon
Außenseiterchancen hat die in Tirol
abgesägte Ex-Landesrätin Elisabeth Zanon. Die ÖAAB-Granden wollen einen
Kandidaten aus dem Nationalrat, allerdings sollen sich die westlichen
ÖVP-Fraktionen und offenbar auch die Bundespartei für Zanon in Stellung
bringen. Hintergrund: Falls sie leer ausgeht, stünde die ÖVP vor der
peinlichen Situation, dass eine ihrer Vizeparteichefinnen ohne
Polit-Funktion dasteht. „Es ist ein offenes Rennen“, betont ein ÖAAB-Grande.
Der einzige, dessen interne Wahl sicher gewesen wäre, Fritz Neugebauer,
wolle offenbar nicht. Fix ist daher nur: Die offizielle Kür des Volksanwalts
erfolgt am Donnerstag im Parlament.