Steuerreform

ÖVP-Spitze mit Steuermodell für Familien allein

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ÖVP-Bünde wehren sich gegen das von der Parteispitze überlegte Familiensplitting mit eigenen Ideen, die 4.000 Euro pro Jahr bringen sollen.

Innerhalb der ÖVP herrscht ein Familienkrach um ein Prestigeprojekt von Finanzminister Wilhelm Molterer und Umweltminister Josef Pröll: Neben den ÖVP-Frauen sind auch der Arbeitnehmerflügel ÖAAB sowie Finanzsprecher Günter Stummvoll gegen ein Familiensplitting nach französischem Vorbild: „Dieses Modell lehne ich ab, weil es zu sozialen Ungleichgewichten kommt“, sagte Stummvoll zu ÖSTERREICH. Konkret würde dabei für die Berechnung der Steuerlast das Einkommen aller Familienmitglieder addiert und durch die Kopfanzahl dividiert. Stummvoll hingegen will Familien lieber ein steuerliches Existenzminimum von jährlich rund 4.000 Euro gewähren.

Bonus
Mit einem (teuren) Gegenmodell zu Prölls Vorschlag wartet auch ÖAAB-General Werner Amon auf. Er fordert ein Familiensplitting über ein steuerfreies Existenzminimum. Dieses soll pro „unversorgtem Familienmitglied“ 747 Euro monatlich ausmachen und so die Steuerlast reduzieren. Demnach könnte sich eine Familie mit zwei Kindern rund 300 Euro pro Monat bzw. über 4.000 Euro jährlich ersparen. Brisant: Bleibt die Frau zu Hause, würde sich der Bonus mehr als verdoppeln.

Einen Zusatzwunsch, um Frauen von der Steuerreform profitieren zu lassen, hat ÖVP-Frauenchefin Maria Rauch-Kallat. „Wir wollen endlich die Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten umsetzen.“

Minister Pröll reagiert gelassen auf die Kritik. Man klopfe das französische ­Modell ohnehin auf seine Schwächen ab. Klar ist: Weil auch Koalitionspartner SPÖ klar gegen sein Modell ist, wird dessen Umsetzung schwierig.

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