Krieg in Schwarz

ÖVP streitet über Koalition oder Opposition

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Die Steirer wollen am Parteitag über ein Ja zur Koalition abstimmen lassen. Die Landesgruppe ist für den Gang in die Opposition.

Mit 23 Ja- und vier Gegenstimmen sagte der ÖVP-Parteivorstand am Dienstagabend deutlich Ja zu Koalitionsverhandlungen. Wie allerdings erst am Mittwoch bekannt wurde, ging es während der Sitzung brutal zur Sache.

"Du bist ein schwacher Obmann“
Der steirische ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer zog alle Register: Der Steirer steht extrem unter Druck seiner Funktionäre, die fast geschlossen eine Koalition mit der SPÖ ablehnen. Schützenhöfer kündigte dem neuen Parteichef einen Antrag der Steirer-ÖVP am Parteitag auf Abhaltung einer Abstimmung über einen Regierungseintritt an. Sitzungsteilnehmer berichten gar davon, dass Schützenhöfer zu Pröll gesagt haben soll: „Ich dachte, du bist ein starker Obmann, in Wahrheit bist zu schwach.“ Am Mittwoch beschloss eine Obmännerkonferenz in Graz, den Antrag auf die Parteitagsabstimmung zu stellen.

Freundschaftliche Debatte
Schützenhöfer sprach gegenüber ÖSTERREICH von einer „direkten, aber freundschaftlichen Debatte“ im Parteivorstand. Er sei der „einzige gewesen, der aufrecht in die Sitzung hinein- und wieder hinausgegangen ist“. Ob er Pröll mit der Parteitagsabstimmung nicht schwäche? Schützenhöfer zu ÖSTERREICH: „Nein, ich stärke Josef Pröll ja sogar gegenüber der SPÖ.“ Die Abstimmung müsse ja nicht am Wahlparteitag am 28. November stattfinden, sondern könnte bei einem weiteren Sonderparteitag, etwa im November, abgehalten werden.

Neugebauer statt Amon
Der Aufstand, der neben Schützenhöfer auch von Wirtschaftsminister Bartenstein, Landesrat Buchmann sowie dem burgenländischen ÖVP-Chef Steindl getragen wurde, hatte Auswirkungen auf das Verhandlungsteam: ÖAAB-General Werner Amon, ein Steirer, musste wegen des Drucks zurückziehen, ÖAAB-Chef Neugebauer sprang ein.

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