„Mit dem Entwurf der Regierung ist eine Einigung nicht erzielbar.“ Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), die selbst am Verhandlungstisch mit der Lehrer-Gewerkschaft um ein neues Dienstrecht sitzt, hat am Mittwoch einen eigenen Entwurf der ÖVP vorgelegt:
- Die Einstiegsgehälter liegen bei 2.400 Euro.
- Im Vergleich zum Regierungsentwurf sollen die Gehaltssprünge nach Schultyp unterschiedlich sein. Die VP verabschiedet sich somit vom einheitlichen Dienstrecht für alle Lehrer, wie es SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied plant.
- Statt einer Anhebung der Unterrichtszeit will die ÖVP lieber eine Präsenzverpflichtung festlegen. Wie lange die Lehrer an der Schule anwesend sein müssen, ist noch Verhandlungssache.
- Fekter verspricht außerdem pro Jahr 100 Sekretäre oder Psychologen. Im Endausbau könne sie sich 2.000 Personen zur Unterstützung vorstellen. Die Lehrer forderten allerdings 13.000.
- Zudem soll es modernere Arbeitsplätze geben.
Schmied: „Froh, dass ÖVP das Thema ernst nimmt“
Den Alleingang der ÖVP nimmt die SPÖ betont positiv auf (siehe Insider Seite 12). Schmied zeigt sich froh, dass die ÖVP „das Thema nun ernst nimmt“. Auch die Lehrer können dem Vorschlag viel abgewinnen. Teile des Pakets könne man vor der Wahl beschließen, so Chefverhandler Kimberger.
ÖSTERREICH: Was sagen Sie zu dem ÖVP-Entwurf? Ein Schritt in die richtige Richtung oder zurück zum Start?
Paul Kimberger: Grundsätzlich sind einige Punkte sehr positiv.
ÖSTERREICH: Wie beurteilen Sie die weiterhin unterschiedlichen Gehälter?
Kimberger: Es ist sicher ein Unterschied, ob ich einen AHS-Lehrer in einer Maturaklasse nehme und einen Sonderpädagogen in der Pflichtschule. Wenn ich aber die neue Lehrerausbildung mit gleicher Ausbildung mitdenke, dann heißt das natürlich: gleichwertige Ausbildung – gleichwertige Bezahlung.
ÖSTERREICH: Beim Unterstützungspersonal werden nur 2.000 Personen geboten statt 13.000 …
Kimberger: Wir werden das nächste Woche diskutieren.
ÖSTERREICH: Geht sich das Dienstrecht noch vor der Wahl aus?
Kimberger: Einige Dinge werden sich bis Herbst ausgehen, das große Reformpaket aber nicht.