In der Salzburger Landespolitik zeichnet sich ein Paukenschlag ab: Laut Informationen der Tageszeitung ÖSTERREICH (Freitag-Ausgabe) lässt ÖVP-Obmann Wilfried Haslauer offenbar heimlich und parallel zur SPÖ auch mit der FPÖ verhandeln.
Die SPÖ lässt durchsickern, die Verhandlungen über eine Neuauflage der Großen Koalition in Salzburg könnten noch diese Woche abgeschlossen sein. „Die Gespräche sind konstruktiv, es gibt Fortschritte“, heißt es aus dem Umfeld von SPÖ-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller.
Auf Schüssels Spuren
Dennoch könnte es an der Salzach heute
oder morgen einen Paukenschlag geben: ÖVP-Chef Wilfried Haslauer plant
offenbar wie einst Wolfgang Schüssel auf Bundesebene, die SPÖ bei den
Verhandlungen auszubooten und sich von der FPÖ zum Landeshauptmann küren zu
lassen. Vertreter aus ÖVP und FPÖ haben am Donnerstag gegenüber ÖSTERREICH
Parallel-Verhandlungen indirekt bestätigt.
Strache in Salzburg
Mittwochabend war sogar der Chef der
Bundes-FPÖ, Heinz-Christian Strache, zu einem Geheimbesuch in Salzburg.
Schwarz und Blau sollen sich inhaltlich weitgehend einig sein, hört man. Im
Gegensatz zur ÖVP dementiert FPÖ-Landeschef Karl Schnell
„Geheimverhandlungen“ offiziell. Er will aber wegen seiner Arzt-Praxis
ohnehin nicht in die Landesregierung. Als neuer Landeshauptmann-Vize ist
vielmehr Ex-Nationalrat Robert Aspöck im Gespräch. „Das wäre der krönende
Abschluss meiner politischen Karriere“, sagte Aspöck zu ÖSTERREICH.
ÖVP fährt harte Linie
Klar ist: In den
Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ schaltet die ÖVP immer stärker auf
Konfrontation: Nach den Zuständigkeiten für Finanzen und Soziales wollen die
Schwarzen auch Teile von Gabi Burgstallers Bildungsressort. Käme die rote
Landeschefin allen diesen Wünschen nach, „dann wäre das eine Selbstaufgabe“,
warnt ein SPÖ-Politiker vor zu starken Konzessionen.