Die ÖVP will Ex-Bundeskanzler Franz Vranitzky und Ex-BAWAG-Aufsichtsrat Josef Taus als Zeugen im BAWAG-Ausschuss ins Parlament holen
Die ÖVP will in den BAWAG-Unterausschuss des Rechnungshofausschusses im Parlament den ehemaligen SPÖ-Bundeskanzler Franz Vranitzky sowie den ehemaligen BAWAG-Aufsichtsrat und Ex-VP-Chef Josef Taus laden. "Ich würde dafür plädieren, das noch vor der Wahl zu machen", sagte VP-Abgeordneter ÖAAB-Generalsekretär Werner Amon, Sprecher der VP-Abgeordneten im Ausschuss.
Vranitzky solle den Abgeordneten erklären, wofür er vom ehemaligen BAWAG-Geschäftspartner und Investmentbanker Wolfgang Flöttl fast eine Million Schilling bekommen habe, forderte Amon. Dazu gebe es widersprüchliche Aussagen von Flöttl und dem Ex-Kanzler, so der VP-Abgeordnete. Laut dem Ex-Kanzler erhielt er die Summe als Honorar für eine Beratertätigkeit aus dem Jahr 1999 für Flöttl im Zusammenhang mit der bevorstehenden Euro-Einführung. Daraufhin wurden Vorwürfe einer möglichen Parteienfinanzierung über Vranitzky an die SPÖ erhoben.
"Geste für einen Freund"
Josef Taus, Ex-ÖVP-Chef, Ex-BAWAG-Aufsichtsrat und langjähriger BAWAG-Geschäftspartner, hatte Ex-BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner kurz vor seiner Festnahme in Südfrankreich besucht. Mit Taus habe er persönlich gesprochen, erklärte der VP-Abgeordnete. "Er legt sogar Wert darauf, dass er die die Möglichkeit bekommt als Ausschussmitglied auszusagen". Taus hatte seinen umstrittenen Besuch bei Elsner als menschliche Geste für einen Freund dargestellt.
Für den nächsten BAWAG-Unterausschuss am Dienstag haben sich Wolfgang Flöttl und Viktor Klima entschuldigt. Gegen Wolfgang Flöttl wird von der Staatsanwaltschaft ermittelt.