"Keinen guten Dienst!“
Offener Brief: Klestil-Sohn schießt gegen Khol
06.04.2016
In einem Kommentar attackiert Thomas Klestil jun. den Hofburg-Kandidaten Khol.
Im Endspurt um die Hofburg werden Andreas Khol nur Außenseiter-Chancen zugetraut. In den aktuellen Umfragen liegt er weit abgeschlagen hinter den Favoriten. In der Diskussionsrunde auf Puls 4 trat der ÖVP-Kandidat jetzt auch noch in ein unangenehmes Fettnäpfchen, als er sich wenig schmeichelhaft über den 2004 verstorbenen Ex-Bundespräsidenten und Parteikollegen Thomas Klestil äußerte. Dessen Sohn habe die Elefantenrunde mit „Entsetzen“ verfolgt.
Schwarz-Blau als Anlass
In der Diskussion ging es auch um die streitbare Regierungsbildung von Schwarz-Blau im Jahr 2000. Klestil hätte damals versucht “eine auf möglichst breiter Mehrheit gestützte Koalition zustande zu bringen“, so der Klestil-Spross im Standard. Khol quittierte dieses „Anliegen“ auf Puls 4 demnach folgend: "Da waren wir ja knapp vor einer präfaschistischen Präsidentendiktatur". Dieser Ausspruch empörte den Sohn derart, dass er nun wenig freundliche Worte für den Hofburg-Kandidaten der ÖVP fand:
"Diese Wortwahl ist nicht nur unobjektiv, unangemessen und falsch; sie ist auch eines Bewerbers um das höchste Amt im Staat unwürdig und steht im krassen Widerspruch zu Ihrer wiederholt betonten christlichen Grundhaltung.“
Klestil jun. springt seinem Vater zur Seite
Klestil jun.,der als Vorstand der Unfallchirurgie am Landeskrankenhaus Baden/Mödling arbeitet, stellt sich damit vehement vor seinen verstorbenen Vater, vor allem deshalb, da dieser sich jetzt nicht mehr wehren könne.
„Als unmittelbarer Zeuge weiß ich, wie selbstkritisch mein Vater sein Gewissen vor jeder Entscheidung erforscht und mit welcher Ernsthaftigkeit er seine Verantwortungen wahrgenommen hat. Nicht nur war er ein glühender Patriot, sondern einer der überzeugtesten Verfechter der Demokratie. Sein Charisma und sein Charakter hätten ihm niemals eine annähernd ähnliche Wortwahl erlaubt.“, rügt Klestil jun. Andreas Khol in seiner Wutrede im Standard.
Verbale Breitseite
Am Ende seines Plädoyers versetzt Klestil der schwarzen Hofburg-Hoffnung auch noch eine ganz besonders schmerzhafte verbale Breitseite, indem er Khols Ausführungen indirekt für die Politikverdrossenheit junger Menschen verantwortlich macht.
„Aus meiner Sicht ist diese Ihre Haltung vor allem auch bei jüngeren, durchaus christlich-sozial orientierten Menschen mitverantwortlich für eine zunehmende Verdrossenheit gegenüber Politik und Kirche. Sie tun uns damit keinen guten Dienst!“