In den nächsten Tagen werden konkrete Koalitionsverhandlungen aufgenommen. Herwig van Staa will diese nicht ohne Platter führen. Und wartet.
Bitte warten heißt es derzeit für VP-Chef Herwig van Staa. Zum einen kennt er die Ergebnisse der internen Gespräche seiner möglichen Koalitionspartner noch nicht, zum anderen muss er, wie er im ÖSTERREICH-Gespräch sagt – auf Günther Platter warten. Der Innenminister sitzt schließlich mit ihm im Verhandlungsteam. ÖSTERREICH traf LH Van Staa bei einer Pressekonferenz der Zukunftsstiftung und sprach mit ihm über die Koalitionsverhandlungen.
ÖSTERREICH: Herr Landeshauptmann, wie weit sind die Gespräche der ÖVP zur Regierungsbildung schon fortgeschritten?
Herwig van Staa: Die vertiefenden Sondierungsgespräche sind nun abgeschlossen. Jetzt werden wir ein, zwei Tage überlegen, mit wem wir Koalitionsverhandlungen führen werden. Ich muss mich da mit Günther Platter zusammensetzen. Wir haben ja gemeinsam den Auftrag bekommen, zu verhandeln, und ich habe auch großes Vertrauen in ihn. Aber im Moment ist Platter unabkömmlich.
ÖSTERREICH: Welche Koalition würden Sie bevorzugen?
van Staa: Wir wollen mit jenen Kräften zusammenarbeiten, die für ein zukunftsorientiertes Tirol arbeiten. Möglich wäre eine Zusammenarbeit mit der SPÖ oder eine Dreierkoalition mit den Grünen. Aber die Grünen geben sich sehr zurückhaltend. Sie waren nicht bereit, von zentralen Themen abzurücken.
ÖSTERREICH: Das Bürgerforum ist keine Option?
van Staa: Wenn Fritz Dinkhauser von seinen personellen Fragen abrücken würde, könnte ich auch mit ihm zusammenarbeiten. Aber er kann uns das nicht vorschreiben. Die ÖVP ist mit über 40 Prozent doppelt so stark. Und ich mische mich auch nicht in deren Personalentscheidungen ein.
ÖSTERREICH: Inhaltlich hat es aber bereits konstruktive Gespräche gegeben …
van Staa: Dinkhauser spürt vor allem den Widerstand vonseiten der Wirtschaft, nicht so sehr vom Bauernbund. Da geht es um Zukunftsprojekte wie den Brennerbasistunnel oder den Kraftwerksausbau. Wir wollen eine Koalition der zukunftsorientierten Vernunft. Das geht nicht mit Populisten. Mit Äußerungen, wie sie etwa Fritz Gurgiser getätigt hat, kommt man im Land nicht weit. Er hat sich zu weit rausgelehnt und wurde zurückgepfiffen.