Politik

OÖ-Wahl: ÖVP vor Debakel

19.09.2015

FPÖ vor Triumph - ÖVP vor Absturz.

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© mediabox.at/Schwarzl
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Diese Gallup-Umfrage ist absoluter Sprengstoff für die letzte Woche des Oberösterreich-Wahlkampfs:

– Die ÖVP wird – wenn Landes-Kaiser Pühringer nicht in letzter Sekunde den Wahlkampf-Turbo zündet – ein historisches Debakel erleben:Laut Gallup droht ihr ein Absturz auf nur mehr 37 %, also ein Minus von 10 % zur letzten Wahl und der Verlust der schwarz-grünen Regierung.

 

– Die FPÖ verdoppelt sich auf 29 % und kann in der letzten Woche sogar noch die 30 %-Hürde überspringen.

– Die SPÖ verliert laut Gallup mit 6 % Minus weniger als die ÖVP, fällt aber mit 19 % unter die 20 %-Marke.

 

– Die Grünen fliegen mit nur 10 % aus der Regierung – Pühringer muss künftig wohl entweder mit Blau oder mit Rot in eine Koalition.

– Die NEOS dürften mit 3 % den Einzug nicht schaffen.

Pühringer persönlich gut wie nie: 63 % bei Direktwahl

Geradezu paradox sind die sensationellen persönlichen Werte von Landeshauptmann Pühringer in der Umfrage:

 

– 63 % würden ihn in einer Direktwahl zum Landeshauptmann wählen – nur 17 % den farblosen FPÖ-Kandidaten.

– Sensationelle 76 % aller Oberösterreicher sind mit Pühringers Arbeit als Landeshauptmann zufrieden – nur 24 % nicht.

– Und 68 % sind sogar mit der schwarz-grünen Landesregierung zufrieden, die sie gerade abwählen.

34 % der FPÖ-Wähler sind reine Protest-Wähler

Die Protest-Stimmung dürfte Pühringer extrem schaden.

Über 60 % sagen, dass die Flüchtlingsfrage bei der Wahl-Entscheidung wichtig ist.

30 % sehen das Eindämmen der Flüchtlinge sogar als wichtigstes Thema.

Die FPÖ-Wähler protestieren zu 14 % gegen den Flüchtlings-Ansturm und zu 20 % gegen die Bundesregierung.

 

 

"Es geht jetzt um den Landeshauptmann"

ÖSTERREICH: Sie haben sehr gute persönliche Werte, können diese aber überhaupt nicht auf Ihre Partei ummünzen. Warum nicht?
Josef Pühringer: Weil wir derzeit keine Chance haben, mit der Landespolitik durchzukommen. Das Flüchtlingsthema, das der FPÖ in die Hand spielt, überschattet alles.

ÖSTERREICH: Sind Sie ein „Opfer“ des politischen Großklimas, das das Klima im Land massiv beeinflusst?
Pühringer: Wir sind unheimlich betroffen, weil das eine Thema alles beherrscht. Das ist weit ärger als vor 12 Jahren bei der ­Voest-Privatisierung. Ich weiß nicht, warum es immer uns erwischt.

ÖSTERREICH: Ist die Wahl für Sie schon verloren?
Pühringer: Das glaube ich nicht. Wir werden den Bürgern jetzt eindringlich sagen: Es geht nicht um Wien, es geht nicht um eine Asyl-Abstimmung, es geht ausschließlich um Oberösterreich. Und es geht natürlich um den Landeshauptmann.

ÖSTERREICH: Was heißt das? Bezweifeln Sie sogar, dass die ÖVP stärkste Partei bleibt?
Pühringer: Auch das kann man in Zweifel ziehen. Andere Parteien haben die Möglichkeit, bei der Wahl im Landtag sich zusammenzutun und einen anderen als Landeshauptmann zu wählen.

ÖSTERREICH: Blau-Rot ginge sich aus, aber der SPÖ-Kandidat hat die Zusammenarbeit ausgeschlossen.
Pühringer: Ausgeschlossen wird vor der Wahl viel. Ich bin zu lange in der Politik, als dass ich nicht wüsste: Alles ist möglich.

ÖSTERREICH: Hätte man in der Bundespolitik etwas anders machen können?
Pühringer: Jedenfalls hat man zu sehr den Eindruck erweckt: In Österreich herrscht Flüchtlingschaos, was ich für Oberösterreich überhaupt nicht behaupten kann.

Debora Knob

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