Sprengstoff-LKW
"Rollende Bombe" raste durch Österreich
06.11.2009
Ein Rumänischer LKW mit 16 Tonnen Sprengstoff wurde in Bayern aus dem Verkehr gezogen.
Eine "rollende Bombe" hat die Polizei in Bayern am Donnerstag aus dem Verkehr gezogen. Der rumänische Lkw, der 16 Tonnen Sprengstoff geladen und diese nicht gesichert hatte, war zuvor durch Österreich gefahren. Die Lenker, die nach Schweden unterwegs waren, hätten die gesamte Bundesrepublik durchquert.
16 Tonnen Sprengstoff
Zöllner hatten den Kühlsattelzug am
Nachmittag im Landkreis Deggendorf kontrolliert. Weil ihnen die Ladung
ungesichert schien, schalteten sie die Spezialisten des Gefahrguttrupps ein.
Die Fahrer, 29 und 36 Jahre alt, waren zwar in die Vorschriften für
Sprengstoff unterwiesen, einen persönlichen Befähigungsnachweis zum Umgang
mit dem brisanten Transportgut konnten sie aber nicht vorweisen. Bei den 16
Tonnen handelte es sich um Sprengstoff, der im Bergbau verwendet wird und
als massenexplosionsfähig beschrieben ist. Laut Polizeiexperten ist er bei
Überschreitung bestimmter Grenzwerte auch erschütterungsempfindlich.
(c) Polizei Niederbayern
Die Ladung war aber nicht durch Antirutschmatten gesichert, die Paletten hatten sich bereits aufeinander zubewegt. Zudem ist bei derartigen Transporten ein unbeabsichtigter Funkenschlag zu vermeiden, bei dem rumänischen Lkw gab es jedoch keine ausreichende Isolierung der Stromführung der seitlichen Begrenzungsleuchten. Der Draht zu einem Batterietrennschalter am Hänger war lediglich mit den Fingern zusammengedreht und dadurch nur notdürftig repariert. Bei dem Fahrzeug war darüber hinaus die Ausrüstung zum Feuerlöschen nicht vorschriftsmäßig und vorne eine Bremsscheibe gerissen.
Technische Mängel festgestellt
In einem Spezialbetrieb
wurde die gefährlichen Ladung umgeladen. Die Aktion verlief nicht
problemlos: Die Beamten stellten auch an dem Ersatzfahrzeug eine gerissene
Bremsscheibe und am Anhänger kleinere technische Mängel fest, die zunächst
behoben werden mussten. Das Umladen dauerte bis zum Abend. Die Lkw konnten
schließlich heute, Freitag, früh weiterfahren. Die Lenker und die
Transportfirma werden wegen der Verstöße angezeigt. Eine akute Gefahr für
die Bevölkerung ging zu keiner Zeit aus, betonte die Polizei.