Diskussion um Fußfessel
Opfer fordert 5 Jahre für Sex-Täter
03.01.2013
Die junge Frau, die mehrfach vergewaltigt wurde, erhofft sich Hilfe von der FPÖ.
In einem schwarzen Kapuzenpullover, den Kopf nach unten gebeugt, sitzt die Salzburgerin am Donnerstagmorgen vor der Presse. Erstmals spricht das Sex-Opfer vor einer Vielzahl von Journalisten über seine Enttäuschung, dass sein Peiniger mit einer Fußfessel daheimbleiben darf und nicht einen Tag hinter Gitter musste. Ende Oktober 2012 hatte der Verwaltungsgerichtshof in letzter Instanz die elektronische Fußfessel für den verurteilten Vergewaltiger Heribert B. bewilligt. Seither lebt die heute 23-Jährige in Angst.
Novelle.
„Es gibt viele Probleme mit der elektronischen Fußfessel. Immer wieder wird ein Fehlalarm ausgelöst. Deswegen will ich kämpfen“, sagt die Salzburgerin. Gemeinsam mit FPÖ-Frauensprecherin Carmen Gartelgruber fordert sie ein komplettes Fußfessel-Verbot für Sexualstraftäter. „Ich wäre für eine Mindeststrafe von fünf Jahren für Vergewaltigung“, sagt das Opfer im ÖSTERREICH-Gespräch und stellt damit klar, dass es nicht mit der Novelle der Justizministerin einverstanden ist. Seit diesem Jahr soll nämlich die Mindeststrafe für Vergewaltigung von sechs auf zwölf Monate angehoben werden.
Benutzt.
Was die verständlichen Anliegen der jungen Salzburgerin kritisch sehen lässt: Sie lässt sich von der FPÖ vor den politischen Karren spannen. Diese hat im Oktober eine parlamentarische Anfrage gestellt und nun von Beatrix Karl Antwort erhalten. „Die Antworten sind viel zu schwammig“, so Gartelgruber.