Postkonflikt
Opposition wirft Faymann Wortbruch vor
14.05.2009
Die oppositionellen Parteien wenden sich in ihren Aufrufen an Bures und Pröll. Die neuen Pläne der Post, würden zu schweren Benachteiligungen, und zur "Vernichtung von Arbeitsplätzen" führen.
Wie schon bei den Postämterschließungen hagelt es nun Aufforderungen an die beiden zuständigen Minister, der Post AG einen Riegel bei ihren weiteren Auslagerungsschritten vorzuschieben. Eigentümervertreter ist Finanzminister Josef Pröll (V), für die Postzustellung verantwortlich ist wiederum Verkehrsministerin Doris Bures (S). Während die Postgewerkschaft und die Arbeiterkammer ihren Appell an Pröll richten, sehen die Grünen und das BZÖ Bures gefordert.
Faymann im Visier des BZÖ
BZÖ-Chef Josef Bucher nahm
außerdem noch Bundeskanzler Werner Faymann (S) in die Pflicht. "Faymann hat
noch im November des Vorjahres versprochen, dass es keine
Postämterschließungen geben wird. Dieses Versprechen wurde bereits mit der
Ankündigung gebrochen, dass 300 Postämter zugesperrt werden. Jetzt sieht die
rot-schwarze Bundesregierung auch noch tatenlos zu, wie die Briefträger zu
ihrem Nachteil privatisiert werden".
SPÖ "unglaubwürdig"
Laut der
Infrastruktursprecherin der Grünen, Gabriela Moser, müsse das in
Begutachtung befindliche Postmarktgesetz so verändert werden, dass es die
Pläne der Post unterbindet, einen Teil der Briefzustellung an private
Anbieter auszulagern. "Sonst ist Bures und mit ihr die gesamte SPÖ in Sachen
Post endgültig unglaubwürdig", betone Moser am Donnerstag.
Vernichtung von Arbeitsplätzen
Arbeiterkammer-Präsident
Herbert Tumpel meinte: "Ich erwarte mir vom Finanzminister klare Worte. Er
muss bei der ÖIAG und bei der Post dafür sorgen, dass ein erfolgreiches
Unternehmen nicht den Bach hinunter gemanagt wird und tausende Arbeitsplätze
vernichtet werden." Das Vorhaben des Postmanagements sei in Zeiten der Krise
"unverantwortlich". Er erinnerte daran, dass die Post "ja sogar Gewinne
schreibt und Dividenden in der Höhe von 175 Millionen ausschütten kann".
Zuvor hatte bereits die Postgewerkschaft ein Einschreiten von Pröll urgiert.