Den BZÖ-Spitzenkandidaten für die Kärntner Landtagswahl finden einige Parteifreunde offenbar gar nicht spitze.
Im Vorfeld der Landtagswahl in Kärnten dürften einige BZÖ-Granden an ihrem Spitzenkandidaten, Landeshauptmann Gerhard Dörfler, zweifeln. Parteiinterne kritische Bemerkungen lassen darauf schließen. Ein neuer oranger Zwist steht vor der Tür.
Wahlziel relativiert
Aktueller Anlass war Dörflers
Behauptung, Mario Canori habe für seinen Wechsel zur FPÖ 200.000 Euro
kassiert. Daraufhin meinte BZÖ-Generalsekretär Martin Strutz, ein
Landeshauptmann solle sich nicht auf eine Ebene mit einem Herrn Canori
begeben, er halte von persönlichen Anschüttungen wenig. Auch Dörflers
Wahlziel von über 40 Prozent am 1. März wurde von Strutz relativiert. Es
gilt, 42,4 Prozent zu verteidigen.
Dörflers "persönliches Ziel"
Kärntens
Landesparteichef Uwe Scheuch ging ebenfalls auf Distanz zu Dörfler. Er
erklärte, sein Ziel sei es, Erster zu werden, mit Abstand zur SPÖ. Die
40-Prozent-Grenze sei "ein persönliches Ziel Dörflers". Zudem wolle er sich
mit "Canori & Co" nicht mehr länger beschäftigen.
Am Sessel sägen
Das gibt den alten Gerüchten, wonach
Parteichef Scheuch mit Unterstützung seines Bruders und BZÖ-Klubobmanns Kurt
Scheuch mittelfristig die ganze Macht bei den Orangen übernehmen und Dörfler
ausbooten will, neue Nahrung. Offiziell wird Dörfler dieser Tage als
Spitzenkandidat für die Landtagswahl präsentiert.
FPÖ klagt Dörfler
Die Behauptung des Landeshauptmanns,
der abtrünnige Canori habe sich die Zuwendung zu den Freiheitlichen mit
200.000 Euro versüßen lassen, hat jedenfalls juristische Konsequenzen:
FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky hat bereits eine Klage gegen Dörfler
angekündigt.