In der Gesetzesnovelle soll eine 45 Prozent-Quote festgeschrieben werden - Da sind sich SPÖ und ÖVP einig - Vielleicht.
In der ORF-Gesetzesnovelle wird eine Frauenquote von 45 Prozent festgeschrieben werden. Das kündigten SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek und ÖVP-Familienstaatssekretärin Christine Marek an. "Das bedeutet, dass Frauen bei gleicher Qualifikation im ORF so lange bevorzugt werden müssen, bis diese Quote erreicht ist. Gemeinsam werden wir das in der Großen Koalition erreichen", so Heinisch-Hosek.
Quote "unumgänglich"
Auch Marek betonte, es sei "unerträglich,
wie im ORF mit starken und kompetenten Frauen umgegangen wird", die
Quotenfestsetzung sei daher unumgänglich. Die neue Regelung soll sich am
Bundesgleichbehandlungsgesetz orientieren und im Rahmen der
ORF-Gesetzesnovelle festgeschrieben werden. Innerhalb der Großen Koalition
gebe es diesbezüglich ein gemeinsames Interesse, so Marek.
Die Staatssekretärin kritisierte das mangelnde Interesse des ORF an Frauenthemen auch in der Berichterstattung: "Ich hätte mir gewünscht, dass der öffentlich-rechtliche Sender über die parlamentarische Enquete zum Thema Frauen im gleichen Umfang berichtet wie über die ORF-Enquete", so Marek.
Oder doch nicht?
Umgehende Dementi kam daraufhin von
ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf, der betonte "eine Quotenregelung wird es im
ORF-Gesetz sicher nicht geben. Das war auch nicht mit uns vereinbart", so
Kopf. Weshalb seine Staatssekretärin für die Festschreibung einer
Quotenregelung in die ORF-Gesetzesnovelle plädierte, konnte er sich nicht
erklären: "In dieser Form wird das sicher nicht stattfinden."
Die SPÖ steht dagegen hinter der Quotenregelung im ORF-Gesetz.