Die ORF-Verhandlungen mit Elmar Oberhauser laufen nach der Abwahl weiter.
Elmar Oberhauser wird das Wochenende im Kreis seiner Familie im heimatlichen Vorarlberg verbringen. Er wurde, wie berichtet, am Donnerstag mit den Stimmen von SP- und Grün-Stiftungsräten als ORF-Informationsdirektor abgewählt. Kommende Woche will ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz erneut in direkte Gespräche mit ihm treten. Um Oberhauser muss man sich freilich keine Sorgen machen: Der Ex-Infodirektor hat "keine arbeitsrechtliche Verfehlung geliefert“, wie auch der Stiftungsrat festgestellt hat. Das bedeutet, dass er einen "aufrechten Vertrag mit dem ORF hat“ (ORF-Chef Alexander Wrabetz). Und damit bleiben auch alle Ansprüche aus seinem Vertrag weiter bestehen:
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Der ORF muss ihm in jedem Fall seine Gage (bis Ende 2011) weiterzahlen.
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Zudem hat er weiter Anspruch auf eine günstige Wohnung (rund 300 statt 1.000 Euro Miete) und das Dienstauto – das ist für alle ORF-Direktoren vertraglich festgelegt.
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Wrabetz will Oberhauser nun erneut das Angebot machen, den "ORF bei Sportrechte-Verhandlungen zu beraten“ – was "Elmo“ bisher brüsk ablehnte.
- Ein Fall für das Arbeitsgericht wird hingegen fast sicher Oberhausers Pensionsanspruch – er beruft sich auf eine mündliche Vereinbarung mit Ex-ORF-Chef Gerhard Weis.
Indes droht dem ORF neues Polit-Ungemach: Der grüne Aufdecker Peter Pilz kritisiert seine eigene Partei scharf, weil diese bei der "Oberhauser-Köpfung mitgemacht“ habe. BZÖ-Mandatar Stefan Petzner kündigt im ÖSTERREICH-Gespräch nun an: "Wir wollen den ORF durch Auflage einer Volksaktie entpolitisieren und in die Freiheit entlassen.“