Wolf als unabhängiger Kandidat. Thurnher gilt als Geheim-Favoritin.
Heute Donnerstag soll Karl Amon Radiodirektor werden. Dann wird Armin Wolf sich als ORF-Chefredakteur bewerben. Im ORF geht es rund ...
Heute Donnerstag wird der bisherige ORF-Fernseh-Chefredakteur Karl Amon wohl mit knapper Mehrheit zum ORF-Radiodirektor bestellt. SPÖ, die Betriebsräte und BZÖ-Stiftungsrätin Huberta Gheneff werden ihn in der ORF-Stiftungsratssitzung unterstützen.
Danach geht es dann um den Kampf um Amons Nachfolge am Küniglberg. Nachdem ZiB2-Star Armin Wolf bestätigt hatte, dass er dann als ORF-Chefredakteur "kandidieren würde", herrscht Alarmstufe Rot in heimischen Polit-Kreisen.
Immerhin ist Wolf tatsächlich ein unabhängiger Kandidat. Damit wird nun ein wochenlanges Tauziehen beginnen. ORF-Redakteure freuen sich über die Wolf-Kandidatur: "Das ist ein Zeichen gegen Polit-Schacher im ORF."
Zuletzt hatte sich wie berichtet ja auch ORF-Informationsdirektor Elmar Oberhauser gegen "Polit-Personalentscheidungen" ausgesprochen. Er gilt aber weder als Fan von Wolf, noch des derzeitigen Favoriten für die Amon-Nachfolge, Fritz Dittelbacher. Auch Kompromisskandidat Hans Bürger, den bisherigen Innenpolitikchef des ORF, lehnt Oberhauser dem Vernehmen nach ab.
Ingrid Thurnher als Oberhausers Joker
Oberhauser hätte zunächst eine externe Lösung mit einem Print-Chefredakteur vorgezogen. Nun hat er aber laut ORF-Insidern ein anderes Ass im Talon: ORF-Star Ingrid Thurnher – die er einst in die ZiB2 geholt hatte. Weder Wolf noch Thurnher sind freilich Kandidaten der Politik. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz würde zudem nur ungern auf sein "Anchor-Zugpferd verzichten", berichten Wrabetz-Vertraute.
Wolf und Thurnher haben freilich beide Management-Ausbildungen und eine tadellose journalistische Laufbahn vorzuweisen. ORF-Kollegen bezweifeln aber, ob "sich die Ingrid das wirklich antut".
Wolf kandidiert hingegen fix. Ob er als unabhängiger Kandidat wohl eine Chance hat?