ORF-Chefwahl ist noch offen: Wer Favorit ist.
Bis zum Schluss laufen die Telefone heiß. Alexander Wrabetz und Richard Grasl kämpfen noch um jede Stimme für die ORF-Wahl am 9. August.
ORF-Insider sagen, dass der amtierende ORF-General Wrabetz bereits 18 ORF-Stiftungsräte hinter sich versammelt habe – das wäre die nötige Mehrheit im 35-köpfigen ORF-Stiftungsrat.
Aber: Das Lager von ORF-Finanzchef Richard Grasl kolportiert, dass der Herausforderer von Wrabetz „seit gestern die nötige Mehrheit“ habe. Im Moment heißt es in diesem ORF-Duell jedenfalls „tarnen und täuschen“. Und die Politik mischt kräftig mit:
Derzeit steht es 18 zu 17 für Wrabetz gegen Grasl
Die SPÖ steht geschlossen hinter Wrabetz. Die ÖVP will für Grasl votieren. Die Opposition ist gespalten:
- Derzeit schaut es danach aus, als würde etwa der Grüne Stiftungsrat, Wilfried Embacher, Wrabetz am Dienstag wählen.
- Dafür tendiert FPÖ-Mann Norbert Steger zu Grasl.
- Neos-Stiftungsrat Hans Peter Haselsteiner dürfte für Wrabetz votieren, der Vertreter vom Team Stronach, Günter Leitold hingegen für Grasl.
- Der Unabhängige Franz Küberl möchte – behaupten ORF-Insider – diesmal Grasl unterstützen.
Sollten die Angaben der Stiftungsräte gegenüber den Kandidaten stimmen, würde es derzeit 18 zu 17 für Wrabetz stehen.
Der kaufmännische Direktor Grasl will aber bis Dienstag noch Stiftungsräte drehen. Er hofft etwa, dass er den Grünen Embacher noch von sich überzeugen kann.
Wrabetz, der vor seiner dritten Wiederwahl zum ORF-Chef stünde, zeigte sich in den vergangenen Tagen jedenfalls auffallend entspannt. Aber in diesem Spiel um Macht im ORF geht es freilich auch um einen Nervenkrieg.