Nächstes Jahr wird der ORF zwar billiger, trotzdem zahlen wir noch am meisten.
Wien. Jeder muss zahlen – ab 2024 werden alle Haushalte zu einer verpflichtenden ORF-Abgabe verdonnert. Sie beträgt rund 15 Euro – kolportiert werden 15,20 – plus Länderabgaben (zwischen 0 und 5,20) pro Monat. Nur bisher GIS-Befreite und reine Nebenwohnsitze sind von der ORF-Steuer ausgenommen.
Bis zu 245 €. Jährlich fallen so für rund 3,6 Millionen zahlende Haushalte – rund 400.000 kommen neu dazu – je nach Bundesland Kosten von 182,40 € bis 244,80 € für das ORF-Programm an. Im Schnitt macht die ORF-Steuer rund 222 Euro jedes Jahr aus.
Trotz »ORF-Rabatt« zahlen wir am meisten
EU-Spitze. Bei der Präsentation bekräftigte Medienministerin Susanne Raab ihren „ORF-Rabatt“ um rund 30 Prozent. Dass man damit allerdings immer noch EU-weite Spitze bleiben wird (siehe Kasten), wird dabei von ÖVP und Grünen gerne verschwiegen.
Vergleich. Mit der neuen ORF-Steuer liegt Österreich weiter im Schnitt rund 12 Euro vor Deutschland. Burgenländer zahlen sogar 35 Euro mehr als die deutschen Nachbarn. In Griechenland kommt man mit 36 Euro EU-weit am billigsten davon. In Italien betragen die Rundfunkgebühren 90 Euro im Jahr – also weniger als die Hälfte der ORF-Steuer. Dafür bekommt man allerdings auch 14 TV-Sender und drei nationale Radio-Programme.
Mehrheit der EU-Länder zahlt gar nichts mehr
Gebührenfrei. Während Österreich die verpflichtende Haushaltsabgabe mit nächstem Jahr einführt, geht der EU-weite Trend in die konträre Richtung: In 15 von 27 EU-Staaten zahlen die Bürger gar keine Haushaltsabgaben oder anderweitige Rundfunkgebühren. Dort werden öffentlich-rechtliche Medien aus dem Budget finanziert. Ähnliches war auch in Österreich im Gespräch, Türkis-Grün einigte sich aber auf die neue Zwangssteuer.