Die Türkei verhinderte per Veto ihre Berufung zur OSZE-Chefin.
Die Ex-VP-Außenministerin hatte bis zuletzt gekämpft. Immerhin hatte sie den Großteil der OSZE hinter sich. Aber die Türkei verhinderte Ursula Plassniks Wechsel an die OSZE-Spitze erfolgreich.
Nun hat auch Plassnik offiziell aufgegeben. Sorgen machen muss man sich um die groß gewachsene Diplomatin freilich dennoch nicht: Denn für Plassnik ist längst ein begehrter Botschafterposten reserviert. Noch im Laufe des Sommers wird die VP-Nationalratsabgeordnete als Botschafterin nach Paris wechseln.
An der letzten Nationalratssitzung am 8. Juli – bevor das Parlament auf Sommerpause geht – wird Plassnik noch teilnehmen.
Danach wird die Profi-Diplomatin – sie war bereits Botschafterin in Bern – in die schöne Hauptstadt Frankreichs ziehen.
In der ÖVP ist die Enttäuschung über das Plassnik-Aus groß. Immerhin hätte die ehemalige VP-Ministerin an der Spitze der OSZE auch Österreichs Image zu mehr Glanz verholfen.
Wehmütiger Abschied für Ursula Plassnik
VP-Außenminister Michael Spindelegger erklärt denn auch: „Damit ist das Konzept, der OSZE eine profilierte politische Führung zu geben, gescheitert.“
Wer nun tatsächlich OSZE-General wird, ist noch offen. Die 56 Mitgliedsstaaten müssen bis Sonntagnachmittag ihre Vorschläge einreichen. Aussichtsreichster Kandidat ist derzeit der italienische Diplomat Lamberto Zannier.
Und am Sonntag wählt auch die Türkei
. Türkeis Erdogan hat mit dem Plassnik-Aus wohl auch innenpolitisches Kapital schlagen können. Als Botschafterin in Paris wird Plassnik freilich wenig mit der Türkei zu tun haben.