Matura-Chaos

Knalleffekt: Bifie-Direktoren treten zurück

14.05.2014

Offiziell wird sich Heinisch-Hosek am Donnerstag in einer Pressekonferenz äußern.

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© TZ ÖSTERREICH/Fürtbauer
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Die Pannen rund um die Zentral-Matura haben im Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) ein Köpferollen zur Folge. Die beiden Direktoren Martin Netzer und Christian Wiesner ziehen sich bis Ende Juli zurück.

Ein entsprechendes Einvernehmen wurde bei einem Gespräch von Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) mit den Direktoren am Mittwochabend erzielt. Offiziell wird sich die Ressortchefin am Donnerstag in einer Pressekonferenz zu der Causa äußern.

Die Direktoren Martin Netzer und Christian Wiesner sind nun offenbar dem Druck auf das Institut gewichen. Den beiden war keine lange Amtszeit vergönnt. Sie waren erst im April vergangenen Jahres von Heinisch-Hoseks Vorgängerin Claudia Schmied (SPÖ) angetreten und hätten ihre Funktionen eigentlich fünf Jahre ausfüllen sollen. Netzer, einst Kabinettschef der früheren ÖVP-Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP), war dabei der Verantwortliche für die Zentralmatura.

Die 3 Pannen der Zentralmatura

  • Panne 1: Benotung
    In Englisch gab es Verwirrung, ob man mit 63 oder 60 Prozent bestanden hat.
  • Panne 2: Aufgaben
    In Mathe kamen zu wenige Aufgaben in den Schulen an.
  • Panne 3: Nazi-Text
    Ein Text mit NS-Ideologie wurde in Deutsch vorgelegt.

Wiener Stadtschulrat beendet Zusammenarbeit mit Bifie
Der Wiener Stadtschulrat beendet nun endgültig die Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) beim Wiener Lesetest. "Ich kann nicht mehr sagen, dass ich dem Bifie vertraue", so Präsidentin Susanne Brandsteidl (SPÖ) zur APA. "Da ist einfach zu viel passiert". Die Ergebnisse des heurigen Tests erhalten nur noch die Schüler, eine Gesamtauswertung wird es nicht mehr geben.

Beim Wiener Lesetest werden jährlich alle Schüler der 4. Klasse Volksschule sowie 4. Klasse AHS-Unterstufe/Hauptschule/Neue Mittelschule auf ihre Lesefähigkeit getestet. Wer schlecht abschneidet, wird im nächsten Jahr noch einmal abgeprüft. Der heurige Test wurde bereits im Jänner durchgeführt.

Nicht nur bei der Zentralmatura habe es Pannen und Mängel seitens des Bifie gegeben, begründete Brandsteidl: So seien etwa beim Lesetest die Testhefte für die fünfte Schulstufe nicht rechtzeitig gedruckt worden, Namen und Klassenzuordnungen wären falsch gewesen. Den Test selbst soll es laut Brandsteidl weiterhin geben. Man überlege sich nun eine Redimensionierung des Konzepts und suche einen neuen Partner.
 

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