Rüffel
Papst greift unsere Pfarrer an
05.04.2012
Papst Benedikt ging just am Gründonnerstag gegen Kirchen-Rebellen in Österreich vor.
Österreich regt den Papst auf: Donnerstag früh bei der Chrisammesse zum Gründonnerstag lehnte er die Forderungen der heimischen Pfarrerinitiative Aufruf zum Ungehorsam ab. Die heimischen Kirchenmänner fordern, wie berichtet, einen Umbau und eine Öffnung der Kirche. Unter anderem sollen Laien predigen dürfen, und die Priesterweihe von Frauen soll ermöglicht werden. Die reformfreudigen Priester rund um ihren Sprecher, den Probstdorfer Pfarrer Helmut Schüller, wollen damit gegen den Priestermangel vorgehen und die Kirche modernisieren.
„Ungehorsam“ sei nicht der richtige Weg
Dem Papst geht das zu weit, er warnte, dass die Initiative lediglich „ein verzweifelter Drang“ sei, die Kirche nach eigenen Wünschen und Ideen umzuwandeln. „Ist Ungehorsam allerdings ein Weg?“, fragte der Pontifex vor gut 3.000 Priestern aus der Diözese Rom und der vatikanischen Kurie. Dieser Weg sei nämlich nicht mit der Haltung Jesus’ konform. Jesus sei es „um den wahren Gehorsam“ gegangen, der „gegen die Eigenwilligkeit des Menschen“ gerichtet sei.
Reaktion.
Pfarrer Schüller zeigte sich von der Kritik des Papstes am Donnerstag nicht zerknirscht, im Gegenteil. Er sei sogar „angenehm überrascht“ von der Rede seines Oberhirten gewesen.
Schüller freute sich, dass die Pfarrerinitiative vom Heiligen Stuhl und in der Öffentlichkeit wahrgenommen werde: „Er billigt zu, dass es um die Zukunft der Kirche geht.“ Ebenfalls positiv sei zu werten, dass der Papst von der „Trägheit der Institutionen“ gesprochen habe.