Stronach und Co.

Parlament: Neulinge sorgten für Eklats

29.10.2013

Die neuen Abgeordneten sorgten gleich in der ersten Parlamentssitzung für Aufregung.

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Es sollte der feierliche Auftakt zur neuen Gesetzgebungsperiode des Nationalrats werden. Am Dienstag kamen die 183 Abgeordneten des Nationalrats zu ihrer ersten Sitzung zusammen. 79 davon sind zum ersten Mal ins Hohe Haus eingezogen.
Einige der Neulinge sorgten gleich zu ihrem Einstand für Riesenwirbel:

  • Den größten Aufreger lieferte wieder einmal Frank Stronach: Nach Angelobung und Bundeshymne wünschte er in seiner Rede der an Krebs erkrankten Präsidentin Barbara Prammer noch gute Besserung und entschuldigte sich für „persönliche Beleidigungen“ im Wahlkampf. Doch dann beging er einen Fauxpas: „Probleme sind wie Krebs“, sagte er unmittelbar vor Prammer stehend. „Wenn man sie nicht behandelt, sind sie zerstörend.“ Frauenministerin Heinisch-Hosek (SPÖ) zeigte sich schockiert: „Ich halte diese Wortmeldung für unangebracht. Angesichts der Erkrankung der Präsidentin hätte er sich das drei Mal überlegen sollen.“
  • Stronachs Doch-nicht-Abgeordnete Monika Lindner sagte aufgrund des Skandals um die Kinderkrebsforschung lieber gar nichts, nur Journalisten drängten sich um sie.
  • Auch Altgediente regten auf: Traditionell trugen die Freiheitlichen eine Kornblume am Revers – das Zeichen der illegalen NSDAP-Anhänger vor dem „Anschluss“ 1938.
  • Bei den Grünen sorgte das Küken im Stall bei manchen für Kopfschütteln. Jungabgeordneter Julian Schmid (24) kam in Jeans, Kapuzenpulli und Turnschuhen zur Angelobung. Für ungewohnte Töne gleich zu Beginn sorgte auch der Nachwuchs von Tanja Windbüchler-Souschill – ihr Baby lenkte viel Aufmerksamkeit auf sich.

Prammer wurde wieder Parlamentschefin
Abseits der Aufreger wurde am Dienstag auch Barbara Prammer als Nationalratspräsidentin mit 83,5 Prozent wiedergewählt. Ex-ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf wurde mit 82 % Zweiter Präsident. Und selbst FPÖ-Mandatar Norbert Hofer kam trotz fehlender Unterstützung durch die Grünen als Dritter Nationalratspräsident noch auf 80,3 Prozent.

Stronach: "Sie sollen zuhören, was ich sage"

ÖSTERREICH: Herr Stronach, Ihr Krebs-Sager hat für Aufruhr gesorgt. Warum haben Sie das gesagt?
Frank Stronach: Das waren meine Worte, mehr sage ich dazu nicht.

ÖSTERREICH: Was wollten Sie denn mit Ihrer Rede erreichen?
Stronach: Ich habe die wichtigsten Punkte und die Werte unseres Teams beschrieben. Das ist das, was ich wollte.

ÖSTERREICH: Und ganz grundsätzlich: Wie haben Sie den ersten Tag im Nationalrat erlebt?
Stronach: So, wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist eine große Ehre, hier zu sein und den Österreichern dienen zu können. Das ist die Aufgabe der Politik.

ÖSTERREICH: Sie haben Ihr Mandat angenommen, aber wie lange sind Sie denn überhaupt noch Abgeordneter?
Stronach: Ich habe immer gesagt, dass ich mich etwa in einem Jahr zurückziehe.

ÖSTERREICH: Sie sind der älteste Abgeordnete. Haben Sie einen Tipp für die jungen Kollegen?
Stronach: Ja. Sie sollen zuhören. Und zwar zuhören, was ich sage.

(kali, pli)

 

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