Aufregung im Parlament

Bizarrer Apfel-Streit um hungernde Kinder

14.06.2023

Der Familienausschuss des Nationalrats schnürte ein neues Maßnahmenpaket gegen Kinderarmut. 60 Euro pro Kind und Monat. Es entfachte ein hitziger Streit. 

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© ORF/Screenshot, Fotomontage
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Ausgelöst wurde der Polit-Aufreger durch eine Veranschaulichung des Neos-Mandatars Yannick Shetty. Durch das neue Paket gegen Kinderarmut sollen Bezieher von Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Sozialhilfe und Ausgleichszulage 60 Euro pro Kind und Monat erhalten, das entspricht zwei Euro am Tag. Shetty nahm für seine Rede ein Zuckergetränk und einen Schokoriegel mit zum Podest. Damit wollte er veranschaulichen, wie wenig man sich in Wahrheit für das Geld kaufen kann. Eine warme Mahlzeit gehe sich damit sicher nicht aus. 

Sollen sie doch Äpfel essen

ÖVP-Abgeordnete Maria Großbauer konnte sich daraufhin nicht mehr halten. In ihrer Rede polterte sie: „Weil mich das besonders geärgert hat vom Kollegen Shetty von den Neos: Da kann man auch eine warme Mahlzeit daraus kochen." Sie führt weiter aus: „Ein Kilo Äpfel, Gala, aus Österreich kostet 2,49 Euro. Ein Kilo Äpfel, je nach Sorte, sind vier bis sechs Äpfel."

 „Man kann sich schon selber überlegen, ob man einen Sneaker oder einen Apfel kauft oder mitgibt.", so Großbauer. Die Verantwortung müssten hier Schulen und vor allem Eltern übernehmen, um ihren Kindern einen gesunden Lebensstil zu lehren. "Es gibt schon noch Eigenverantwortung." Außerdem, so Großbauer, könne man bei zwei Kindern mit 120 Euro „einkaufen gehen, da kann man auch eine warme Mahlzeit daraus machen." 

So sieht das neue Maßnahmenpaket aus 

Das Paket der Bundesregierung sieht 500 Millionen Euro vor, die für den Kampf gegen Armut eingesetzt werden sollen. Bis Ende 2024, also rund 1,5 Jahre, sollen Bezieher von Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Sozialhilfe und Ausgleichslage pro Kind und Monat 60 Euro zusätzlich erhalten. Selbiges gilt für Alleinverdiener mit einem Monatseinkommen bis 2000 Euro brutto. 

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