Politik

Partei-Aufstand gegen Frank

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Stronach will 10 Millionen zurück – immer mehr Abgeordnete wollen ihn jetzt loswerden.

Das Team Stronach übersteht derzeit keinen Tag ohne neuen Skandal. Am Mittwoch kündigte Kathrin Nachbaur den Rückzug Stronachs aus der Partei an: Er werde zwar sein Mandat annehmen, der Partei aber künftig nur mehr „mit Rat und Tat zur Seite stehen“. Seine Abgeordneten stört das nicht – sie sind froh über weniger Einfluss von oben bzw. aus Kanada.

Kaufmann: "Mandatare sollen unbeeinflusst sein"
So meint etwa Elisabeth Kaufmann-Bruckberger, die abgesetzte nö. Landeschefin: „Ich glaube es wäre gut, wenn er sich zurückziehen würde. Die politischen Mandatare sollen ihre Arbeit machen und dabei unbeeinflusst sein.“ Der geschasste Klubchef Robert Lugar empfiehlt dem 81-jährigen Stronach überhaupt das Politik-Aus: „Er könnte seine Zeit angenehmer verbringen als im Hohen Haus zu sitzen.“ Auch gegen seine neue Chefin Nachbaur schießt Lugar: „Der Newsletter ist nicht von Frank abgestempelt. Ihn overrulen zu wollen, ist nicht sehr schlau.“

Am Montag Treffen mit abgesetzten Länderchefs
Nachbaur ist indes immer noch darum bemüht, zu beruhigen. „Wir sind weiterhin in konstruktiven Gesprächen und es gibt noch keine finale Lösung“, sagte sie zu ÖSTERREiCH. Am Montag laden die gefeuerten Länderchefs von Kärnten (Gerhard Köfer), Salzburg (Hans Mayr) und Niederösterreich (Elisabeth Kaufmann-Bruckberger) zu einem weiteren Gipfel mit der Parteispitze nach Salzburg. Die Abspaltung der Kärntner Landespartei steht weiter im Raum.

Wer die von Frank geforderten 10 Millionen zurückzahlen muss, bleibt weiterhin völlig offen.

"Stronach hätte ­Besseres zu tun"

ÖSTERREICH: Frank Stronach zieht sich zurück. Wird das der Partei guttun?
Robert Lugar: Wir haben bei dem Direktorium festgestellt, dass es besser wäre, wenn wir eine Entscheidungsstruktur hätten, die in Österreich ansässig ist. Wenn wir die parlamentarische Arbeit aufnehmen, können wir natürlich nicht bis zwei Uhr am Nachmittag warten, bis in Kanada die Leute aufstehen.

ÖSTERREICH: Was würden Sie ihm raten?
Lugar: Wenn er weiß, dass man als einzelner Abgeordneter im Hohen Haus, noch dazu in einer Fünf-Prozent-Partei, nicht gleich die Welt bewegen kann, würde ich an seiner Stelle anders entscheiden. Er könnte seine Zeit angenehmer verbringen, als im Hohen Haus zu sitzen.

ÖSTERREICH: Wann wird er seinen Hut nehmen?
Lugar: Er hat angekündigt, dass er sich zurückziehen will, den Zeitpunkt wird schon er entscheiden. Der Newsletter ist nicht von Frank abgestempelt, das war ein Vorstoß von Kathrin, den ich sehr begrüße. Ich hoffe, dass Frank das auch so sieht. Ihn overrulen zu wollen, ist, glaube ich, nicht sehr schlau.

ÖSTERREICH: Halten Sie es für möglich, dass er sein Mandat wieder zurücklegt?
Lugar: Möglich ist alles. Wenn er mein Wissen hätte, würde er wahrscheinlich anders reagieren. Ich bin sehr lange Abgeordneter, ich weiß, wie das dort funktioniert.(kali)

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