Wahl-Insider

Babler will Kanzler sein - mit Glück wird er Vize

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Die ÖVP will Babler auf keinen Fall zum Kanzler machen 

Mit seinem Wohnmobil, das schon ganz auf Wahlkampf bemalt ist, tourt Andreas Babler derzeit durch Österreich. Morgen ist er in Vöcklabruck, Samstag im berühmten Ober-Grafendorf, nächsten Freitag sogar beim Metzgerwirt in Bad Goisern -der SPÖ-Vorsitzende lässt nix aus.

Überall ist die Babler-Botschaft die gleiche: Er will Kanzler werden.

Der Traum vom Kanzler ist wohl ein Wunsch ans Christkind (das am 29. September noch nicht im Einsatz ist). Denn erstens liegt Babler sowohl mit der SPÖ als auch persönlich in allen Umfragen (derzeit) auf Platz 3.

Zweitens würde er weder als Erster noch als Zweiter derzeit von einer Partei die nötigen Stimmen für eine Kanzler-Wahl erhalten.

Bablers Rechnung ist einfach: Er will zumindest Platz 2 schaffen und dann in einer Anti-Kickl-Koalition die ÖVP (sollte sie desaströs auf Platz 3 landen) überreden, ihm als Zweiten den Kanzler zu überlassen -dafür der ÖVP alle wichtigen Ressorts (von Finanzen über Justiz, Innen bis zur Wirtschaft) abtreten ...

In ÖVP-SPÖ-Koalition wäre Babler Vize

Die ÖVP freilich denkt nicht daran, Babler zum Kanzler zu machen. Sie will auch im Fall von Platz 3 (so wie einst bei Schüssel) den Kanzler stellen. Und bei Platz 2 ohnehin ganz sicher.

Für Andi Babler wäre in jedem Fall der Vize-Kanzler vorgesehen, vermutlich kombiniert mit dem Sozialministerium.

Babler soll auf jeden Fall Vize werden. Wenn er Zweiter wird (und die ÖVP nur Dritte) gegen seinen Willen. Und wenn er Dritter wird sowieso.

Ein Vizekanzler könnte für Babler ohnehin Gold wert sein. Denn wenn er bei der Wahl nur Dritter wird, werden viele in der SPÖ seinen Rücktritt fordern. Als Vizekanzler und mit der lang ersehnten Regierungsbeteiligung (inklusive aller wichtigen Ministerien), wäre so ein Rücktritts-Putsch schwer durchzuziehen. Der Andi würde überleben.

Kanzler werden kann Babler nur in einem Szenario: Wenn er klar Erster wird, die FPÖ Zweiter und die ÖVP als Dritter großer Wahl-Verlierer ist. Dann könnte die Dynamik des Wahl-Ergebnisses zu einem Kanzler Babler führen -mit der ÖVP als geschlagenem Partner.

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